Emmerich. . Die BGE ist jetzt noch mit drei Fraktionsmitgliedern im Rat vertreten. Der neue Fraktionschef Joachim Sigmund hat die Zukunft der BGE im Blick.
- Noch am Montagabend wurde neu gewählt: Joachim Sigmund ist Fraktionsvorsitzender, Maik Leypoldt sein Stellvertreter.
- Gerd Bartels und Manfred Brockmann fühlen sich erleichtert nach der Trennung
- Die BGE kommt am 29. März zur Versammlung zusammen, um über die Neuausrichtung zu sprechen
Für einen Paukenschlag noch vor der Ratssitzung am Dienstag sorgte die BGE-Fraktion. Der bisherige Fraktionsvorsitzende Gerd Bartels und Fraktionsgeschäftsführer Manfred Brockmann sind ab sofort keine BGE-Mitglieder mehr. Sie behalten ihre Ratsmandate und gründen die Ratsgemeinschaft Unabhängige Wähler Emmerich (UWE). Joachim Sigmund wurde noch am Montagabend einstimmig zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt. Maik Leypoldt zu dessen Stellvertreter.
Die Entwicklung überrascht nicht
In der BGE rumorte es schon länger. Was war nun passiert? Sigmund und Leypoldt suchten am Montag als Vereinsvorstand das Gespräch mit Bartels und Brockmann. „Ergebnisoffen“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Auslöser sei die fortgesetzte Unzufriedenheit vieler Fraktions- und
BGE-Mitglieder mit der Arbeit des Fraktionsvorstandes gewesen. „Es wurde zum Beispiel keine Haushaltsplanberatung 2017 durchgeführt“, erklärt Sigmund der NRZ. Auch seien im September verabredete organisatorische Maßnahmen zur Weiterentwicklung der BGE nicht umgesetzt worden.
Bartels hingegen hatte den Eindruck, „dass auf wenig charmante Art und Weise mein Rücktritt herbei geführt werden sollte“, schildert er auf Nachfrage. Dass es Unstimmigkeiten gegeben habe, räumt er ein. Schmutzige Wäsche waschen wolle er aber nicht. Nur so viel: „Wenn man für die gute Arbeit Mitspieler braucht, aber einen Einzelspieler bekommt, dann ist es schwierig.“ Ganz klar eine Spitze gegen Sigmund.
Bartels und Brockmann verließen die Versammlung
Bartels und Brockmann erklärten, dass sie unter einem neuen Fraktionsvorstand persönliche Konsequenzen ziehen würden. In der anschließenden Fraktionsversammlung haben Bartels und Brockmann dann ohne Aussprache erklärt, mit sofortiger Wirkung die BGE zu verlassen und ihre Mitgliedschaft zu kündigen. Danach haben sie die Versammlung verlassen.
Manfred Brockmann: „Die Spannungen setzten mir zu.“
Am Dienstag fühlte sich Bartels zwar „ein Stück weit enttäuscht, aber auch erleichtert. Das hat zuletzt Nerven gekostet“. Er wisse, dass er auch Schwächen habe, hätte diese aber gerne im Team ausgeglichen gesehen. Manfred Brockmann sagt: „Ich fühle mich besser als vorher. Die Spannungen setzten mir zu.“ Für beide sei die Entwicklung nicht überraschend gekommen. Sie arbeiten nun als UWE weiter und behalten auch alle Ausschussposten.
Wichtig ist Sigmund, die BGE für die Zukunft aufzustellen
Zu Beginn dieser Wahlperiode war die BGE noch mit sechs Mandaten im Rat vertreten. Sandra Bongers ist inzwischen zur CDU gewechselt. André Spiertz machte im Dezember Platz für Maik Leypoldt. So bleibt der BGE das Trio Sigmund, Leypoldt und Udo Tepaß, das die Ratsarbeit „nach den Statuten und gemeinsamen Zielsetzungen in der laufenden Wahlperiode bis 2020 fortsetzen“ möchte, wie es in der Pressemitteilung heißt. Wichtig sei Sigmund, die BGE für die Zukunft aufzustellen: „Wir brauchen neue, junge Köpfe.“ Die rund 130 BGE-Mitglieder würden in Kürze schriftlich informiert. Am 29. März steht die Mitgliederversammlung an. Da könne die Neuausrichtung besprochen werden.