Emmerich. . Der Kino-Hit „Honig im Kopf“ von Til Schweiger wurde in Emmerich als Bühnenstück präsentiert. Publikum erlebte eine beeindruckende Vorstellung.
Als Till Schweiger im Dezember 2014 seinen Kinofilm „Honig im Kopf“ vorstellte, ahnte er noch nichts von dem großen Erfolg. Schweiger gelang es, in seiner Tragikkomödie traurige und tiefsinnige Momente des Themas miteinander ideal zu verknüpfen und fast sieben Millionen Menschen in Deutschland dankten ihm diesen Versuch mit einem Besuch im Kino.
Ernstes Thema Alzheimer
Der überwältigende Erfolg führte auch zu einer Bühnenfassung. Das ausverkaufte Emmericher Stadttheater erlebte mit den Hauptdarstellern Achim Wolff, Anne Bedenbender, Karsten Speck und Astrid Kohrs eine beeindruckende Aufführung, bei der Lachen und Weinen sich abwechselten und die heiteren Momente – manchmal zu massiv – die Oberhand behielten. Die für eine Familie schwierige Situation sollte nicht zu gering eingeschätzt werden, denn an Alzheimer Erkrankte zeigen oft auch Aggressivität. Sie war in diesem Stück nicht zu entdecken.
Großvater Amandus Rosenbach (Achim Wolff) erkrankt nach dem Tod seiner Frau an Alzheimer. Die Krankheit schreitet fort und sein Sohn Niko (Karsten Speck) holt ihn zu sich – gegen den Willen seiner Frau Sarah (Astrid Kohrs). Nur eine Person in der Familie versteht ihn so richtig: Seine Enkelin Tilda (Anne Bedenbender). Sie kann sich mit ihren elf Jahren am besten in seine Welt hineindenken. Mit fortschreitender Krankheit wird das Leben mit Amandus komplizierter.
Einen guten Eindruck hinterlassen
Auch eine Fahrt nach Venedig, dem Ort, wo Großvater seine Flitterwochen verlebt hat, bringt keine wesentliche Änderung. Großvater erkennt Tilda nicht wieder und seine Tage sind gezählt. Tilda nimmt auf ihre Weise Abschied von ihm. Sie liegt im Gras, schaut in die Sonne und ruft: „Ich werde dich vermissen, Opa!“ Das Blöken eines Schafes zeigt ihr: Opa hat’s verstanden!
Das Bühnenstück lebt natürlich von der Gestaltungskraft der Haupt-darsteller, obwohl auch Astrid Kohrs und Karsten Speck als sich ewig streitendes Ehepaar einen guten Eindruck hinterlassen. Achim Wolff spielt seine Rolle als Großvater sehr realistisch. An manchen Stellen fragt man sich – auch Niko sieht das so –, ob Amandus nicht doch einiges versteht und weiß. Seine Enkelin Tilda weiß, wie Opa denkt und ist seine beliebte Ansprechpartnerin. Anne Bedenbender spielt sie erfrischend natürlich und weiß immer Rat.
Es war ein Abend, der viele Besucher angesprochen hat.