FREIZEIT. Am Hagenackerweg zwischen Vrasselt und Dornick darf jetzt nach Herzenslust Fußball gespielt werden - auf einem schmucken neuen Bolzplatz. Anstoß zum Eröffnungsspiel folgte prompt.

VRASSELT. Cornelius Meyer strahlte über das ganze Gesicht, als er die rund 30 Kinder über die Rasenfläche toben sah. Der Landwirt und zugleich Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Vrasselt-Dornick hatte eine 3500 Quadratmeter große Fläche am Hagenackerweg zur Verfügung gestellt, auf der jetzt ein neuer Bolzplatz feierlich eröffnet wurde. "Normalerweise hätte ich hier Zuckerrüben gesetzt", ergänzte Meyer, dem es vorbehalten war, den ersten Anstoß zum Eröffnungs-Fußballturnier auszuführen.

"In meiner Jugend gab es einen Bolzplatz an der St.-Antonius-Straße. Das ganze Dorf hat sich auf dieser Wiese getroffen - eine herrliche Zeit!", schwelgte der Vrasselter Hans Böcker in Kindheitserinnerungen. Seit rund 35 Jahren gebe es jedoch keinen Bolzplatz mehr in Vrasselt. Kein Wunder also, dass Niko Wolters von der SVV-Jugendabteilung seine Enttäuschung zum Ausdruck brachte, dass er nie einen Bolzplatz vor der Haustür hatte. Doch das ist seit Samstag anders: Die Vrasselter Dorfjugend kann sich auf dem Rasenstück am Hagenackerweg nach Herzenslust austoben. "Wenn wir früher bolzen wollten, haben wir es natürlich auf den Sportplätzen des SV Vrasselt versucht", ergänzte Wolters, "doch da lauerte der natürliche Feind jedes Kindes - der Platzwart!"

Wolters selber, der dem neuen Spielfeld "optimale Maße" bescheinigte und der bereits überlegt, mit SVV-Jugendteams dort zu trainieren, könnte hier sogar seine versäumten Jugendträume nachholen, denn Ortsvorsteher Peter Hinze wünschte in seiner Ansprache, dass der Bolzplatz "ein Treffpunkt für Jung und Alt" werde möge.

Zunächst war es aber die Jugend, die auf dem innerhalb von nur fünf Monaten errichteten Rasenplatz auf Torejagd gehen durfte. Und die Mädchen und Jungen bis 14 Jahren legten auch gleich los wie die Feuerwehr: So schnell, dass viele der Zuschauer die zur Eröffnung gekommen waren, sogar den ersten Treffer verpassten. Denn nur zwei Sekunden (!) nach Turnierbeginn war es der zehnjährige Ibo Anik, der mit einem Blitz-Tor für einen fulminanten Start der neuen Vrasselter Bolzplatz-Ära sorgte. "Ich hatte Glück", jubelte der Premieren-Torschütze und gab ehrlich zu, dass sein strammer Schuss aus rund zehn Metern noch leicht abgefälscht und dadurch für Torhüter Benjamin Nachtigal zu einem Problem wurde. Und da Benjamin - "Ich habe ein bisschen gepennt!" - wohl noch von dem Eröffnungs-Zeremoniell ganz fasziniert und daher leicht abgelenkt war, senkte sich der Ball zwischen Latte und Pfosten der nagelneuen Tore hinter die Linie.

DREMPEL-WUNSCH Auf dem neuen Bolzplatz können die Kinder toben und lärmen, denn es grenzen keine Häuser an. Freuen können sich für Kicker zudem über Fahrradständer, die der Verschönerungsverein sponserte. Bleibt nur noch ein Wunsch offen: "Wir haben bei der Stadt den Antrag auf Verkehrsberuhigung am Hagenackerweg gestellt", so Vrasselts CDU-Boss Cornelius Meyer. Er plädierte sogar für einen Drempel. Dabei verzichtet Emmerich schon seit Jahren wegen des Rettungsdienstes darauf.