FEUERWEHR. Angehende Tauchlehrer und der Löschzug Haffen-Mehr probten eine Unterwasserrettung auf dem Reeser Meer.

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REES. Am Wochenende müssen angehende Tauchlehrer ihre Prüfung ablegen. Also sollten sie jetzt noch einmal auf Herz und Niere geprüft werden. Dazu hatte Ausbilder Peter Braam zum Reeser Meer eingeladen. "Überraschung!", hatte er nur angedeutet, doch wenn der zu Rettende gewusst hätte, dass er später reanimiert werden würde, hätte er auf den Knoblauch gefüllten Döner gerne verzichtet. Mit Rücksicht auf seine Kameraden und die Feuerwehr.

Der Löschzug der Feuerwehr Haffen-Mehr war nämlich mit seinem Feuerlöschboot angerückt, um das zuvor abgesprochene Gefahrenszenario durchzuspielen: Zwei Taucher saßen in einer im Reeser Meer befindlichen Röhre fest. Ihr Nichtwiederauftauchen hatte die Kameraden alarmiert, die den Löschzug Haffen- Mehr zu Hilfe zogen.

Schnell wurde das Boot zu Wasser gelassen, mit Feuerwehrleuten und vier Tauchern besetzt, näherte man sich der vermuteten Stelle des Röhren-eingangs. Allerdings mit einem Sicherheitsabstand, um die eventuell wieder auftauchenden Männer nicht zu gefährden. Dann gingen je zwei Taucher über Bord. "Hier war das Manöver nicht ganz einwandfrei", kritisierte Peter Braam später seine Tauchschüler, "Zwei hätten von je einer Seite gleichzeitig ins Wasser springen sollen. So aber wäre das Boot, das voll besetzt war, fast umgekippt." Unter Wasser suchten die vier Taucher die Unglücksstelle ab. Einer nach dem anderen tauchte auf und klatschte auf das Wasser. "Ein Zeichen, das signalisiert, dass sie die Vermissten gefunden haben. Vorsichtig nähert sich dann das Feuerwehrboot der Aufstiegsstelle", erzählte Braam. Dann waren die Feuerwehrkameraden gefordert, die bewusstlosen Taucher an Bord zu verbringen. "Das war eine sogenannte Crashrettung", beschreibt Peter Roos, stellvertretender Löschzugführer, den Einsatz. An Land wurde dann die Reanimation geprobt, hier verlief wieder alles vorbildlich.

Peter Roos ist froh, dass es bislang einen derartigen Einsatz noch nicht gab. "Aber es ist für uns eine wichtige Übung."

Vorstellen kann sich Peter Braam auch, im Winter beim Eistauchen einen Eiseinbruch zu proben. "Durch die niedrige Temperatur kann man jemanden noch drei Stunden, nachdem er im Eis eingebrochen ist, retten." Eine lohnende Übung.DER LÖSCHZUG