WIRTSCHAFT. Den Videoüberwachungskameras von "Vito Security" entgeht nichts. Die niederländische Firma aus Doetinchem hat mittlerweile auch eine Niederlassung in Emmerich.

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© NRZ

EMMERICH. Was will man machen? Fragt sich mancher angesichts von Vandalismus. Die Rheinpromenade hat es im vergangenen Jahr zu spüren bekommen. Der Sachschaden belief sich in die Tausende - die Verursacher wurden nie gefunden. Doch Grund zur Ohnmacht muss das nicht sein. Es gibt Videoüberwachungen, die fast alles können. Ein Hersteller von solchen Kameras produziert in Emmerich Videosysteme: die "Vito Security" (VS). Die IHK findet sie so bemerkenswert, dass sie die niederländische Firma in den Blickpunkt nahm.

Den holländischen Markt grast die VS seit der Gründung im Oktober 2003 von Doetinchem aus ab. Drei Jahre später nahmen die Video-Experten den deutschen Markt von der Max-Planck-Straße aus ins Visier. Durchaus mit Erfolgen - und doch müssen sich die Holländer hier mehr abstrampeln. "In den Niederlanden sehen sie fast überall Kameras. Die Menschen fühlen sich durch sie sicherer", erklärt Geschäftsführer Vincent Brockötter. "In Deutschland wird aber noch diskutiert, wieviel Privatsphäre oder Überwachung sein darf."

Noch nie so viele Rolls Royce gesehen

Dennoch erwartet er für hier einen Boom. "Spätestens in fünf Jahren." Gute Geschäfte macht VS aber natürlich jetzt schon: "Wir haben ein großes Unternehmen in Deutschland an der Angel." Namen sagt Brockötter nicht. Diskretion ist sehr wichtig. "Wenn wir den Auftrag erhalten, stocken wir auf." Aus fünf Mitarbeitern würden 15. In diesem Jahr soll der Umsatz die Millionengrenze erreichen.

VS machte es möglich: Durch seine Unterwasserkameras können Besucher des Zoos von Doetinchem die Fische auch in den entlegensten Winkeln beobachten. Diskotheken, Tankstellen und Coffeeshops - vor allem in Amsterdam - überwachen Ein- und Ausgänge. "Für den Flughafen von Dubai liefern wir unsere Kameras." Auf einen weiteren Großauftrag hofft Brockötter: Die niederländische Grenzpolizei testet im Frühjahr des Jahres die VS-Thermokameras. "Menschen, die sich im Lkw versteckt haben, wie zum Beispiel illegal Einreisende, werden sichtbar gemacht." Wenn alles klappt, "statten wir die komplette niederländische Grenze mit den Thermokameras aus".

Schöner Nebeneffekt: Brockötter hat bereits unzählige schöne Villen von innen gesehen. Manches hat ihn in Erstaunen versetzt. Bei einem bekannten Deutschen "sah ich so viele Rolls Royce, wie ich sie noch nie gesehen hatte".WAS KAMERAS KÖNNENHeutige Kameras können vieles: Wer sie z.B. an die Telefonanlage koppelt, kann über das Internet sehen, was sich auf dem beobachteten Gelände tut - egal, wo man sich in der Welt befindet. Es gibt Spezialkameras, um Nummernschilder selbst bei Dunkelheit und hoher Geschwindigkeit zu erkennen. Kameras können auf eine bestimmte Person eingestellt werden, so dass sie "verfolgt' wird. Manche Systeme filmen nur bei Bewegung und zeichnen sonst nicht auf.