PAN. Erstes Projekt der Ära nach Martin Müller ist in trockenen Tüchern. Museum mit Werbeoffensive.

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EMMERICH. Eine echte künstlerische Leitung gibt es nach der Trennung von Dr. Martin Müller nicht mehr. Umso mehr sind Ideengeber gefragt. Uwe Poot könnte so einer sein.

Das erste Projekt von Uwe Poot soll gleich Starthilfe für den Neubeginn im PAN geben. Zunächst war "Dürer war auch hier" nur eine Idee, jetzt ist sie in trockenen Tüchern, die Finanzierung gesichert. So wie Albrecht Dürer im November 1520 ungeplant nach Emmerich kam und die Chance nutzte, drei Bürger zu portraitieren, sollen ab Ende März 2008 Künstler aus der ganzen Welt in einem Workshop Eindrücke Emmerichs künstlerisch darstellen.

Eingeladen sind kreative Köpfe aus China, Südkorea und den USA, aber auch aus dem Gebiet der Akademie für Künstler (Artez) aus dem niederländischen Grenzgebiet. Bei einem Brainstorming sollen Idee sprudeln, die sich auf verschiedenste Weise Bahn brechen: durch Malerei, Videos oder Gedichte. "Wir haben das gleiche Thema: Emmerich. Aber das Ergebnis wird vielfältig sein." Weil die Stadt das Thema ist, darf das Projekt auf Gelder aus dem Budget der 775-Jahr-Feier hoffen, die Ende Mai 2008 stattfindet.

Schulen dürfen den Künstlern bei der Arbeit zusehen. Am 5. oder 6. April wird die Ausstellung "Dürer war auch hier" eröffnet, zwei Monate dauert sie. Rechtzeitig zum Jubiläum soll spätestens Ende Mai ein passendes Buch erscheinen.

Bis zu diesem Projekt wird die Ausstellung "querbeet" mit Plakaten aus der Ernst-Müller-Sammlung ab Januar mit Lithographien ergänzt. Poot wird sie vermitteln.

Doch es kommt nicht nur auf Inhalte an, das PAN benötigt wieder Gesichter, weiß Poot. Ein Gesicht ist Christiane van Haaren, die bereits jetzt jeden Sonntag 11 Uhr Führungen zum Preis von 5 Euro je Person anbietet, der Eintritt ist bis Ende des Jahres frei. Die Hüthumerin ist ab Januar Ansprechpartnerin für Künstler, die ausstellen wollen, oder für Besucher, die wissen wollen, was derzeit gezeigt wird.

Poot empfiehlt dem PAN, Mitglied einer Vereinigung für Kunstvereine und Museen in Gütersloh zu werden. Durch die Vernetzung mit anderen Kulturstätten könnten deren Ausstellungen auch im PAN laufen - sie werden damit bezahlbar. Die Broschüre "Crossart" möchte PAN auch auflegen. Sie wird z.B. an Flughäfen ausgelegt. Kostenlos ist sogar der Eintrag von Terminen im Buch "Kunsttermine", das in Museen ausliegt.Der neue, für die Öffentlichkeitsarbeit wichtige PAN-Internet-Auftritt ist in Arbeit. Bereits seit mehreren Monaten ist das Museum nicht mehr im Web vertreten.