KONZERT. Ein mitreißender Abend im Multifunktionsraum des PAN unter der Leitung von Christoph Niesemann.
EMMERICH. Es war für alle Anwesenden eine schöne Erinnerung an frühere Zeiten, als Christoph Niesemann, der bis in die 80er Jahre musikalisch in Emmerich tätig war, bei seiner "Rückkehr" im Multifunktionsraum des PAN etwa 200 Musikfreunde mit den Worten willkommen hieß: "Hier steht der älteste Jugendchor Deutschlands - und eins steht fest: Auf jeden Fall sehen Sie hier und heute den ältesten Jugendchorleiter Deutschlands vor sich!" Zur Erinnerung: Im Jahre 1980 hatte sich der Jugendchor Emmerich unter Christoph Niesemann in Gummersbach den Titel "Landesjugendchor" unter vielen Wettbewerbern erkämpft und man spürte immer noch im anschließenden Konzert die ausgezeichnete Schulung des Chores.
"Klassisches und Folklore" hörten die interessiert lauschenden Musikfreunde im ersten Teil. Nach zwei Beiträgen, in denen sich die Chormitglieder auf zwei bzw. drei Chöre verteilten, erklangen vier osteuropäische Lieder. Zum Teil in der Originalsprache, gaben sie in rhythmisch interessanten Passagen das Flair dieser Landschaften treffend wieder. Die Klavierbegleitung von Helga und Oxama Niesemann unterstützte den "Jugendchor" dabei vorzüglich. Unter den weiteren Liedern des ersten Teiles gefielen dem Publikum besonders das "Alte Fass", ein Weinlied aus Österreich, in dem deutlich die weinselige Stimmung zu erkennen war und - als Gegensatz - eine Melodie, die sich hervorragend für die kommende adventliche Zeit eignete: "O du stille Zeit"` geschrieben vom Emmericher Komponisten Gottfried Wolters.
Nach einer ausgedehnten Pause, in der Gäste und Chormitglieder noch einmal ausgiebig von alten Zeiten sprachen, stellte Christoph Niesemann mit "seinem" Chor Spirituals, Gospels und "Pop-ulaires" vor. Evergreens wie das "Yesterday" der Beatles oder Gospels wie "Let's just praise the Lord" fanden im Zuschauerraum große Zustimmung. Dabei staunte man ebenso über die deutliche Aussprache wie über die exakten Einsätze und starken Differenzierungen in der Dynamik. "I'm singing in the rain" mit einem tollen Ende bildete den Abschluss eines Konzertes mit Niveau. Verständlich, dass die Zuhörer den Chor und seinen Leiter nicht ohne Zugaben gehen ließen.
Direktor Freddy Heinzel dankte im Namen des Bürgervereins Emmerich, der Veranstalter des Abends war - allen Mitwirkenden - er selbst gehörte auch zu den Sängern auf der Bühne - für ihr Engagement und bat die Gäste um eine Spende für die Arbeit in der musikalischen Früherziehung in Emmerich. Die Mitglieder des Chores - so Heinzel - hätten erfahren, wie wichtig eine frühzeitige gute Hinführung zur Musik sei. (Hans Wimmers)