Werth. . Hans-Dieter Schmitz hat in Werth aus einer alten Volksbank-Filiale eine Bäckerei gemacht. 240 000 Euro hat der schnelle Umbau gekostet.

  • Hans-Dieter Schmitz hat 240.000 Euro in die Umgestaltung der alten Volksbank-Filiale gesteckt
  • Das neue Werther Backhaus präsentiert sich nun im modernen, aber gemütlichen Design
  • An der Deichstraße 59 können Bankgeschäfte nun am Automaten getätigt werden

Wie in Rekordzeit eine Bank-Filiale zu einem Backhaus werden kann, hat der Bocholter Hans-Dieter Schmitz in Werth gezeigt. Binnen zweieinhalb Monaten hat er das alte Gebäude der Volksbank zum neuen Domizil des Werther Backhauses werden lassen.

Rund 240.000 Euro hat der Geschäftsmann, der seit 2002 das Werther Backhaus an der Deichstraße betreibt, dazu investiert. „Am alten Standort war diese Investition nicht möglich“, so Schmitz. Denn dort gab es unsichere Mietverhältnisse. Das ist an der Deichstraße 59 anders. „Hier gibt es einen langfristigen Mietvertrag“, erklärt Bernd Kleine-Rüschkamp von der Volksbank Bocholt. Denn die Volksbank vermietet ihr altes Gebäude nun ans Backhaus.

Sparkasse und Volksbank teilen sich das Service-Terminal

Natürlich können an der Deichstraße 59 nicht nur Brötchen gekauft werden. Weiterhin ist die Volksbank in dem Gebäude vertreten. Ebenso wie die Sparkasse Westmünsterland, die ebenfalls ihre große Filiale an der Deichstraße schließt.

Beide Kreditinstitute werden sich fortan einen Geldautomaten und ein Service-Terminal in einem Séparée am Eingang des Backhauses teilen. Auch ein Beratungszimmer steht weiterhin für persönliche, zuvor vereinbarte Gespräche mit Vertretern der Kreditinstitute zur Verfügung.

Das Schaltergeschäft der Banken war seit Jahren rückläufig

„’Gemeinsam für Werth’ steht als Slogan im Eingangsbereich. Und das wollen wir auch mit diesem Nahversorgungskonzept unter einem Dach hier verwirklichen“, so Kleine-Rüschkamp. Bäcker und Banken unter einem Dach hält er für ein tragfähiges Konzept für die Zukunft – vor allem eines kleinen Ortes wie Werth.

Denn auch wenn die Filialen der beiden Kreditinstitute in Werth nun geschlossen sind, „so konnten wir dank dieser Lösung unseren Service vor Ort erhalten. Nur das Schaltergeschäft, welches in den vergangene Jahren ohnehin rückläufig war, fällt weg“, erklärt er weiter.

Das Backhaus kann jetzt endlich Parkplätze vorhalten

Hans-Dieter Schmitz und sein Team vom Werther Backhaus sind froh, eine neue Wirkungsstätte gefunden zu haben. „Von der Quadratmeterzahl her haben wir uns zwar nicht unbedingt erheblich vergrößert, aber es gibt hier viel mehr Möglichkeiten“, so Schmitz.

Schon allein die Parkplatzzahl ist von 0 auf 15 angestiegen. Zudem gibt es nun einen Außenbereich der genutzt werden kann. Und auch im Keller des Gebäudes befindet sich ein großer Raum, der bei Bedarf – vielleicht von Vereinen – angemietet werden kann. „Oder auch wir organisieren mal eine Veranstaltung“, so Schmitz.

Was an der Deichstraße auf die Sparkasse folgt, ist unklar

In seinem neuen, modernen aber nicht überladenden Backhaus gibt auch weiterhin nicht nur Brot und Brötchen, sondern auch weiterhin Aufschnitt und kleine Dinge des täglichen Bedarfs. Zehn Mitarbeiterinnen und zwei Azubis sorgen auch weiterhin dafür, dass die Kunden bestens bedient werden.

Übrigens: Was in das Gebäude der Sparkasse an der Deichstraße kommt, ist nicht bekannt. Die Sparkasse Westmünsterland hatte das Gebäude für ihre Filiale lediglich angemietet.

>> DIE STADT ENTSPANNT DIE FAHRRADSTÄNDERSITUATION

Schüler „parken“ ihre Fiets gern vor dem neuen Werther Backhaus an der Deichstraße. Da nun aber auch vermehrt der Außenbereich der alten Volksbank-Filiale genutzt werden soll, musste eine andere Lösung für die zahlreichen Schüler-Fahrräder her.

Die Verwaltung der Stadt Isselburg hat hier schnell gehandelt. Und will auf der gegenüberliegenden Straßenseite des neuen Werther Backhaus einen „Parkplatz“ für die Schülerräder herrichten. Die ersten Arbeiten dazu laufen bereits im vollen Gange