Elten. . Irgendetwas kreucht und fleucht in 57 Meter Tiefe am Grund des Drususbrunnens in Elten. Das THW seilte eine Kamera ab, um das Mysterium aufzuklären.

  • Der Drususbrunnen in Elten hält ein großes Mysterium bereit, am Grund ist nämlich Leben eingekehrt
  • Um in Erfahrung zu bringen, was in 57 Metern Tiefe kreucht und fleucht, seilte das THW eine Kamera ab
  • Doch so ganz konnte kein Licht ins Dunkel gebracht werden – bleibt das Rätsel ein Mysterium?

Schottland hat sein Loch Ness, das seit Jahrhunderten ein Mysterium namens „Nessie“ umgibt – und Touristen von nah und fern anzieht. Auch Elten kann nun ein bislang unergründliches Geheimnis vorweisen, welches ein Gewässer, oder zumindest eine Wasserstelle, betrifft: Tief unten im Drususbrunnen hat sich ebenfalls etwas eingenistet, von dem bislang nur verwackelte Fotoaufnahmen vorliegen. Von Ratten über Fische und Frösche bis hin zu einem waschechten Drususgeist reichten die Vermutungen, was tatsächlich dort unten kreucht und fleucht. Am Montag nun versuchte ein Einsatztrupp des Technischen Hilfswerks (THW) der Sache – beziehungsweise dem Brunnen – genauer auf den Grund zu gehen. Mit Erfolg? Das wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

Schädlingsbekämpfer war schon vor Ort

Fritz Köpp, der als einer von drei ehrenamtlichen „Brunnengeistern“ Führungen rund um die Geschichte des Drususbrunnen anbietet, war einer der Ersten, der vor etwa drei Monaten bemerkt haben möchte, dass sich da unten etwas bewegt. „Auch die anderen beiden haben das unabhängig voneinander registriert“, so Köpp über die anderen Brunnengeister. Doch was genau sich da im 57 Meter tiefen Brunnen hin und her bewegt, das konnte von oben nicht so ganz identifiziert werden. „Ratten, eine Fledermaus oder vielleicht ein Fisch“, sagt Köpp zu den Theorien der Brunnengeister.

„Ratten werden es wohl nicht sein“, gibt Emmerichs Tourismuschefin Dr. Manon Loock-Braun an. Sie selbst hatte bereits einen Schädlingsbekämpfer verständigt, der sich die Situation vor Ort einmal genauer anschauen sollte. „Schließlich sind wir oft mit Kindern da.“ Darum wolle man kein Risiko mit Schädlingen eingehen. „Der Fachmann konnte aber nichts entdecken, es gab keine Rattennester.“ Und wahrscheinlich wären die Tierchen auch schon längst aus dem Brunnen herausgekrochen.

Hilfe angeboten

Das Rätselraten ging weiter. Bis Loock-Braun eines Abends mit Frank te Kempel, Zugführer des Emmericher THW Ortsverbands, ins Gespräch kam. Der seine Hilfe anbot. Man könne doch eine Kamera herunterlassen und somit quasi einen Hilfseinsatz üben. Gesagt, getan.

Montagabend war es an der Zeit, das THW rückte am Eltenberg an. Der eine oder andere Anwohner wirkte erstaunt, ob des großen Menschenauflaufs. Als die Hintergründe erklärt waren, war aber auch bei diesen Zaungästen die Spannung geweckt, was nun tatsächlich unten im Brunnen lauert.

Nur nicht aufgeben

Die Aufregung stieg von Meter zu Meter, welchen die Kamera des THW heruntergelassen wurde, weiter an. „Ist etwas zu erkennen?“, „War da was?“, hörte man es rundherum im kleinen Brunnenhaus flüstern. Dann die Enttäuschung: Der erste Versuch, sich ein klares Bild zu verschaffen, scheiterte – zu dunkel war es weiterhin am Brunnengrund. Schnell überlegten die THW-Mitglieder hin und her, formulierten Ideen und verwarfen diese schnell wieder. „Wir sind ja nicht dafür bekannt, dass wir leicht aufgeben“, deutete te Kempel schnell an, dass er es weiter probieren wollte. Am Ende wurde ein weiterer Strahler mit in die Tiefe herabgelassen.

Trotz aller sehnsüchtigen Blicke auf den Monitor, der das Kamerabild nach oben sendete, blieb der Erfolg aus. „Vielleicht ist es besser, wenn dieses Geheimnis nicht gelüftet wird“, merkte Loock-Braun an. „So kann jeder seine eigene Legende schreiben.“