Rees. .
Es beginnt beim Kartenspielen: Lange Jahre hat das namenlose Ehepaar miteinander verbracht – beinahe ein ganzes Leben. Sie haben Höhen und Tiefen durchstanden mit Zweifel, Eifersucht, viel Liebe und Hoffnung. Jetzt sitzen sie zusammen und schwelgen in gemeinsamen Erinnerungen. Und die präsentieren die Gruppe „Mischobst“, bestehend aus Menschen mit und ohne Handicap, von der Lebenshilfe Unterer Niederrhein und dem Seniorenheim Sankt Marien in Haldern in ihrem musikalischen Theaterstück „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ – ein letztes Mal zu sehen am Sonntag, 9. Oktober, Einlass 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen, Beginn 16 Uhr im Bürgerhaus in Rees. Der Eintritt ist frei.
Das selbstgeschriebene Stück ist eine Autobiografie von vielen Erinnerungen. „Schon vor einem Jahr haben wir uns zusammengesetzt und uns über unsere Erfahrungen ausgetauscht“, berichtet Silja Böhling-Buhl, Theaterpädagogin bei der Lebenshilfe Unterer Niederrhein. Gemeinsam mit Beate Anuff-Mölders und Norbert Müsch von Sankt Marien Haldern hat sie die mit insgesamt 16 Schauspielern aus beiden Einrichtungen in ein 30-minütiges Theaterstück übertragen. Die Altersspanne: 20 bis 92 Jahre. „Jeder einzelne findet sich darin wieder“, so Böhling-Buhl – meist verpackt in Klassikern wie „Es muss was Wunderbares sein, von dir geliebt zu werden“, „Ich will keine Schokolade“ oder „Ganz in Weiss mit einem Blumenstrauß“. Das Ensemble tanzt, singt und spielt komplett selbst mit Akkordeon und Klarinette. Auf den Plätzen werden Lied-Zettel liegen, so dass das gesamte Bürgerhaus mit einstimmen kann.