Emmerich. . Verkehrsteilnehmer werden in Emmerich ab dem 22. August viel Geduld mitbringen müssen, wenn die B 220 für eine Brückensanierung vollgesperrt wird.
- Die Umleitung erfolgt über die Weseler Straße (L90) und die L7 durch die Emmericher Innenstadt
- Verkehrsteilnehmer, die nicht nach Emmerich wollen, sollten die Stadt großräumig umfahren
- Der Bahnübergang Löwentor wird komplett gesperrt, damit der Verkehr auf der L7 fließen kann
Nein, von einer Katastrophe will Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze nicht sprechen, aber „es wird eine Riesen-Herausforderung“. Der Volksmund wird aber sehr wohl von einer verkehrlichen Katastrophe sprechen.
Wenn die B 220 ab Montag, 22. August, vom Nollenburger Weg bis zur Rampe vor der Rheinbrücke vollgesperrt wird, wird es in Emmerich an vielen Stellen zu Staus kommen. Zum einen natürlich auf der offiziellen Umleitungsstrecke über die Weseler Straße (L 90), Reeser Straße, Bahnhofstraße, Ostwall, Großer Wall, Eltener Straße (alles L 7) bis zur Rampe der B 220. Zum anderen auf sämtlichen Nebenstraßen, die Ortskundige als potenzielle Ausweichstrecken erachten. Doch auch hier macht Ulrich Runge, Ordnungsamtsleiter der Stadt Emmerich, wenig Hoffnung: „Irgendwann werden sie auf die Umleitungsstrecke treffen. Und das ist ein Problem.“ Denn Abbiegen oder Queren wird bei 17.000 bis 19.000 Fahrzeugen am Tag, die auf dieser Strecke erwartet werden, ein Geduld einforderndes Unterfangen.
Geplanter Abschluss: 26. November
Wie berichtet muss die Brücke, die über die B 8 führt, saniert werden. Weil man die B 220 voll sperrt, werden auch gleich die Radwege, Fahrbahn und Leitplanken erneuert, so Harald Münster von Straßen NRW. Alternativen zur Vollsperrung seien geprüft worden, eine sinnvolle Alternative gebe es nicht. Die Brücke wird einen halben Meter angehoben, damit das Elastomerlager, ein Kunststoff, der die Bewegung in der Brücke abfedert, erneuert werden kann.
Damit die Umleitungsstrecke einigermaßen im Fluss bleibt, werden diverse Maßnahmen getroffen:
Der Bahnübergang Löwentor wird komplett gesperrt, weil die Ampel an den Bahnverkehr gekoppelt ist und oft lange auf Rot steht. Auch können Autofahrer an der Kreuzung nicht gen City abbiegen. Fußgängern bleibt nur die als schmuddelig bekannte Unterführung, die die Stadt Emmerich jetzt besser beleuchten will. Für Radfahrer wird eine Umleitung über die van-Gülpen-Straße empfohlen. Für Gehandicapte (aG, Bi, H und Pflegestufen 2 und 3) wird ein kostenloser Taxi-Service eingerichtet. Die Haltestellen sind am Willikensoord und an der Ecke Löwentor/Wassenbergstraße. Bitte eine Stunde vorher bei Taxis Vels, 4000, anrufen.
Ein absolutes Halteverbot gilt am Großer Wall und auf 980 Metern in Höhe des Bahnhofes.
Stadteinwärts wird zum Windmühlenweg das Linksabbiegen verboten.
Die Wardstraße wird zur Einbahnstraße. „Es fahren täglich 60 bis 80 Lkw über die Straße“, so Runge: Zulieferverkehr für KLK, Johnson-Matthey und Lidl. Ein Rückstau soll verhindert werden. Die Ausfahrt erfolgt über die Straße Am Halben Mond, die zur Kreuzung Steintor führt. Hier wird entsprechend eine Ampel geschaltet.
An der Kreuzung Weseler Straße/B 220 wird in Richtung ‘s-Heerenberger Straße und Nollenburger Weg eine passierbare Barke aufgestellt. Auswärtige sollten der Umleitung folgen.
An der Kreuzung Eltener Straße/Zubringer B 220 sowie an der Bahnhof-/Hafenstraße (Aldi- und Hafenverkehr) werden Behelfsampeln aufgestellt.
An der Eltener Straße (B 8) wird unterhalb der Brücke auch gearbeitet. Hier werden Tagesbaustellen von 9 bis 15 Uhr eingerichtet. Eine Ampel regelt den einspurigen Verkehr. Für Radfahrer ist der Bereich gesperrt. Eine Umleitung durch Borghees wird ausgeschildert.
„Ziel ist es, den Verkehr, der nicht Emmerich als Ziel hat, aus Emmerich heraus zu halten“, sagt Peter Hinze. Entsprechend werden großräumig Hinweisschilder aufgestellt. An der A 57 wird in Goch empfohlen über Kalkar und Rees zur A 3 zu gelangen. Und umgekehrt. Auch aus Nimwegen und Arnheim kommend wird es entsprechende Hinweise geben.
Stadt und Straßen NRW erwarten vor allem in den ersten Tagen ein Chaos. Nachher werde es sich einpendeln. In jedem Fall, so Runge, werde man die Situation beobachten und zur Not weitere Maßnahmen treffen. Es wird auch eine Baustellen-Hotline eingerichtet, deren Nummer noch bekannt gegeben wird. Am 26. November sollen die Bauarbeiten beendet sein.
Eine „hochintelligente Ampel“ sei das an der A3-Auffahrt in Emmerich, so Ulrich Runge, Ordnungsamtsleiter der Stadt. Das habe man ihm bei Straßen NRW so erklärt. Denn die Ampel passe ihre Schaltung je nach Verkehr an. Besonders, wenn es sich auf der A3-Abfahrt staut, dann gibt’s länger grün.
Das Problem an der B 220 sei, dass Verkehrsteilnehmer vor der roten Ampel oft viel Platz zum nächsten Fahrzeug ließen. Die Ampel erfasse dann weniger Verkehr und zeige länger Rot. Also: enger aneinander fahren.