Emmerich. . Altehrwürdiges Haus heißt künftig: Franz in der Societät. Personal wechselt mit. Derzeit Umbaumaßnahmen. Eröffnung für 3. September angepeilt.

  • „Wunderschöner Biergarten“ soll aufgehübscht und wiederbelebt werden
  • Französische und saisonal, niederrheinische Karte ist geplant
  • Der 62-Jährige verlässt sein jetziges Restaurant Franz schweren Herzens

Wenn der neue Name der Societät von außen zu lesen ist, dann weiß jeder, was passiert ist: Franz in der Societät – so wird das altehrwürdige Haus künftig heißen. Und Franz, das ist für die Emmericher eindeutig Franz Feyen. Der 62-Jährige hat unterschrieben und wird neuer Pächter. Aktuell wird in seinem Sinne umgebaut.

Nachdem die Toonens (siehe unten) ihren Abschied verkündet hatten, sprach der Verein Societät als Inhaber den in Emmerich etablierten Feyen an: „Es war eine schwierige Entscheidung, ich verlasse das Restaurant Franz an der Promenade nur schweren Herzens. Ich bin 2008 nach 30 Jahren in Berlin nach Emmerich zurück gekommen, um mit meinem inzwischen verstorbenen Freund Klaus Wemmer und seiner Frau Gertrud das Restaurant zu eröffnen. Es war kein Fehler!“ Es sei eine grandiose Zusammenarbeit gewesen. Das wechselhafte Wetter habe aber zuletzt oft Gewinne gefressen. Das Personal musste ja da sein.

Eigentlich wollte der Koch bis zur Rente, die noch nicht bei 65 beginnen soll, an der Promenade bleiben. Aber auch mit 62 räumt Feyen ein: „Ich liebe neue Herausforderungen.“ Zugleich wurde dem Gastronom schnell klar, dass er in der wetterunabhängigen Societät mit den vielen festen Gesellschaften seine Arbeit wesentlich besser planen kann und sich endlich auch mal Ruhetage gönnen kann. Und: „Ich bin ein glücklich jung-verheirateter Ehemann. Dafür wird’s in Zukunft mehr Zeit geben.“

Seine Mitarbeiter aus dem Franz nimmt Feyen alle mit. Die Aushilfen werden womöglich etwas weniger eingesetzt, weil ja nun die Ruhetage Montag und Sonntag anstehen; und auch mal Betriebsferien.

Biergarten wird wiederbelebt

Feyen hat viele Pläne: „Die legendären Veranstaltungen zu Altweiber und Tulpensonntag werden wir wiederbeleben.“ Da die französische Speisekarte von der Promenade in verkleinerter Form erhalten bleibt – ergänzt durch niederrheinische Saison-Angebote –, erhält Feyen auch seine französischen „Feiertage“. Der Nationalfeiertag wird am 14. Juli (ab 2017) gefeiert. Und der Beaujolais nouveau, der Tag in dem der neue junge Wein auf den Markt kommt, wird am dritten Donnerstag in November zelebriert. Auch die typischen Termine des Inhabervereins bleiben. Neu wird auch ein Catering-Angebot sein. Den Weinhandel der Societät übernimmt Feyen und ergänzt ihn um französische Tropfen.

Im Moment baut der Verein für Feyen um: Eine der beiden Kegelbahnen wird geopfert; mit allen Kegelclubs wird abgestimmt, wie sie auf einer Bahn unterkommen. Die Räume werden heller. Im recht dunklen Tresenbereich wird es einen Durchbruch geben, wo ein Atrium entsteht. Der Nebeneingang wird erneuert, der „wunderschöne Biergarten“ aufgehübscht.

Auch seine Wohnung über dem Restaurant Franz wird Feyen verlassen und in die Societät einziehen. „Den Blick auf den Rhein werde ich vermissen.“ Aber bis zur Promenade sind es ja nur 200 Meter...

Die bisherigen Pächter, Katrin und Norbert Toonen, haben inzwischen auch konkrete Zukunftspläne. Sie fängt bei der Lebenshilfe an. Er wird als Miet-Koch im Catering arbeiten.

Der Saal des Lokals Zum Raben wird ausgebaut. Künftig wird Norbert Toonen dann die Gäste dort auftragsweise bekochen. Und die Küche auch für eigene Catering-Aufträge mitnutzen