Rees. . Die Gymnasiastin Stella Scholaja fliegt mit ihrer Mutter nach Thailand zur Stammzellentherapie. Das könnte einen Aufschub der Krankheit bedeuten

Je näher der Tag der Abreise kommt, um so stiller wird Stella Scholaja. Am nächsten Freitag wird sie mit ihrer Mutter Gordana die Reise nach Thailand antreten, um sich hier der Stammzellentherapie zu unterziehen. Wie berichtet ist die 16-jährige Gymnasiastin an der unheilbaren Krankheit Gliedergürtelmuskeldystrophie erkrankt, selten werden Menschen mit dieser Art des Muskelschwundes älter als 20 Jahre.

Tägliche Korrespondenz

Ihre Eltern wollten sich nicht mit der Diagnose und der Aussage, dass es keine Therapie gibt, abfinden. Sie fanden nach langen Recherchen die Firma Beike Biotechnology, die mit adulten (ausgereiften) Stammzellen aus der Nabelschnur gute Erfolge erzielt haben. Keine Heilung, das weiß auch Stella, aber ein Stillstand des fortschreitenden Muskelabbaus oder gar eine Besserung des Ist-Zustandes sind die große Hoffnung, in die nicht nur die Familie, sondern zahllose Spender investiert haben.

Beike Biotechnology ist ein Unternehmen aus China, das sich das Beter Being Hospital in Bangkok für die Zusammenarbeit ausgewählt hat, denn hier werden begleitende Reha-Maßnahmen den Erfolg unterstützen.

Stellas Vater, Anton Scholaja, steht täglich in Korrespondenz mit der Klinik. „Alles ist bestens organisiert. Meine Frau und Stella werden am Flughafen abgeholt, meine Frau kann im Krankenzimmer von Stella mit übernachten. Wir fühlen uns dort gut aufgehoben.“ Das haben der Familie auch Patienten bestätigt, die hier bereits eine Therapie absolviert haben. „Wenn Stella nach der Therapie wieder mehr Kraft in den Armen hat oder ihre Unterschenkelmuskulatur wieder funktioniert, dann sind wir schon sehr froh. Das alles haben die großzügigen Spenden möglich gemacht. Danke, danke, danke“, wiederholt Gordana Scholaja immer wieder. „Dadurch, dass Stella Konzerte geben konnte, eine CD erschien und nun ein wunderschönes Video gedreht wurde, in dem ihr Song „Midnight Carnival“ auf Burg Botzelaer in Szene gesetzt und getanzt wurde und sie in die Rolle einer bildschönen Prinzessin schlüpfte, hatte sie gar keine Zeit, über ihr Leiden nachzudenken. Sie hat ihre ganze Kraft zusammengenommen und es geschafft, nicht wegen ihrer Krankheit, sondern wegen ihres Talents als Künstlerin wahrgenommen zu werden. Der Wille kann viel bewegen,“ ist Anton Scholaja fasziniert. Aber genauso, wie sie sich freute, dass ihr Video so oft angeklickt wird, freute sie sich über eine Eins in Biologie und ein exzellentes Zeugnis. Denn die 10. Klasse mit guten Noten abzuschließen war ihr ebenso wichtig wie die künstlerischen Erfolge.

Stella ist mutig, bei ihren Auftritten, und jetzt auf dem Weg nach Thailand. Wenn auch die Aussicht, täglich eine Vielzahl an Spritzen intravenös und -muskulär verabreicht zu bekommen, niemanden mit Vorfreude erfüllt. Aber nicht alles probiert zu haben, diesen Vorwurf will sich die Familie nicht machen müssen. Anton Scholaja bestand darauf, sämtliche Auslagen aufzulisten und die Überweisungen an die Klinik der NRZ vorzulegen. „Damit niemand meint, wir hätten das Geld nicht in Stellas Therapie investiert und uns bereichert. Denn wenn die Therapie hilft, muss sie mindestens einmal im Jahr neue Stammzellen erhalten. Daher benötigen wir weiterhin die Unterstützung.“ Damit das möglich wird, möchte Stella weiterhin ihre Krankheit mit der finalen Prognose mit eigener Musik bekämpfen.