Emmerich. . Entwicklung von Steintor und Geistmarkt und Umbau von „de wette Telder“ sind Bausteine, um die Attraktivität der Innenstadt zu steigern.
- Ursula Mölders (Büro Dr. Jansen, Köln) stellt Ergebnisse im PAN vor
- 2.Bürgerforum war längst nicht so gut besucht wie das erste im April
- Bürger diskutierten an vier Themenwänden eifrig über die Projekte
Vielleicht zahlt es sich für Jürgen Schmitz ja noch aus, dass er sich mit der Tristesse auf der Blücherstraße nicht abfinden wollte, wo einige Häuserblocks wie die Bronx aussehen. „Die haben mich im Rathaus immer stehen lassen“, sagte Schmitz. Doch nun wurden seine Klagen erhört. Denn die Blücherstraße ist drin im Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2025 (ISEK), für sie sollen vorbereitende Untersuchungen zur Sanierung erfolgen, wie die Fachfrauen Ursula Mölders und Verena Heinz (Büro Dr. Jansen) ankündigten. „Wurde ja langsam auch Zeit“, so Jürgen Schmitz.
Einfach nur „gruselig“
Mit etwa 80 Interessierten war das zweite Bürgerforum nicht so gut besucht wie der Auftakt, was dem heißen Wetter und der Fußball-EM geschuldet war.
Dennoch entwickelten sich vor den vier Themenständen im PAN angeregte Unterhaltungen. Etwa darüber, ob der Verkehrsknotenpunkt Steintor/Großer Wall durch einen Kreisverkehr entschärft werden soll (und kann), um Rückstaus in die City abzustellen. „Damit würde man noch mehr Verkehr anlocken“, befürchtet Adalbert Niemers. Solche Vorschläge findet der Nabu-Mann einfach nur „gruselig“. Vielmehr müssten das Steintor und der Geistmarkt aufgewertet werden, „aber nicht mit Kleckerkram, das ist armselig“.
Weniger Parken, dafür mehr Grün und Aufenthaltsqualität – diese Forderungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Wünsche der Bürger, die, ob groß oder klein, ihre Innenstadt als grau und farblos wahrnähmen, so Ursula Mölders. Viele Anregungen wurden aufgegriffen und in erste konkretere Formen gegossen Einige Stationen des Projekt-Spaziergangs:
- Das Steintorgelände soll als Entree zur Innenstadt mehrere Funktionen erfüllen, vor allem aber das Anwohner- und Besucherparken vor die Tore verlagern: Pkw-Parkplatz, Festwiese (Kirmes), eventuell Ladestation für E-Fahrzeuge, Reisebusse, Wohnmobilstellplatz, attraktiver Grünstreifen zur B 8, Hervorhebung der historischen Bedeutung (Burg).
- Kleiner Wall: zentraler Parkplatz für Emmericher wie Besucher, Platz befestigen, eingrünen, Parkdecks bauen, Planungsrecht liegt vor.
- Geistmarkt: vom Parkplatz zum Stadtplatz und Willkommens-Geste, Freistellen und Inszenieren von Christuskirche und Rathaus, bunte Spielmöglichkeiten z.B. zum Thema Schiff und Wasser in Anlehnung an das Rheinmuseum, weniger Stellplätze, Parkplatz am Rathausvorplatz aufheben.
- Steinstraße: mehr Sauberkeit und Grün, attraktivere Schaufenstergestaltung, bunte Spielinseln.
- de Wette Telder: soll zentraler Treffpunkt werden, eine Arbeitsgruppe befasst sich mit öffentlicher Umnutzung des ältesten Gebäudes, was förderfähig ist, Familiencafé, Behinderten-WC, Showroom für Emmericher Produkte (Kaffee, Katjes, Liköre usw.), Kaffeemuseum, Startpunkt für Stadtführungen, Eigentümerin ist offenbar zum Verkauf an die Stadt bereit.
- Alter Markt: soll aufgewertet werden, weniger Stellplätze, mehr Grün und Sitzecken, den Rhein in die Stadt reinholen durch Spielleuchtturm oder Schiff.
- Neumarkt: Dort soll Ende 2016 Baurecht geschaffen sein. Dann kann auch der öffentliche Bereich gestaltet werden.
- Kleiner Löwe: neue Möblierung, Querungshilfen (Zebrastreifen), Haltestellen optimieren (Wartezone). Gestaltungselemente von der Rheinpromenade übernehmen.
- Nonnenplatz: Campusgestaltung für die Gesamtschule.
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Mennonitenstraße: Torwirkung durch Wohn- und Bürogebäude, eine viergeschossige Bebauung wird als zu hoch empfunden, lieber zwei- oder zweieinhalbgeschossig.
- Gisbert Lensing-Park: Hier gibt es drei Optionen: Park der Erinnerungen als Ruhezone oder Park für Trendsportarten (Skater, Mountainbiker, Basketballkorb, Fitnessgeräte für Senioren, Slacklines oder Kombination aus den beiden Varianten.
- Parkhaus am Ostwall zur verkehrlichen Entlastung der Innenstadt.
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Bahnhofsgelände: wird kontrovers diskutiert. Auf jeden Fall sollte das für Pendler und Emmerichs Identität bedeutsame Bahnhofsgebäude stehen bleiben.
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Rheinpromenade: Aufwertung des Stadtstrandes zum Chill-out-Bereich (Hängematten, Strandkörbe), Gastronomie in alter Rheinfähre.
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Logo/Slogan: Skyline und Rheinbrücke, darunter die Aufforderung: Her(h)einspaziert in die Innenstadt.
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Stadt
sollte sich kooperativer zeigen und auch mal ein Auge zudrücken. z.B. bei Firmenansiedlungen.
Die Fachleute des Büros Dr. Jansen (Köln) werden nun die Vorschläge noch weiter verfeinern und Projekte herausarbeiten, kündigte der 1. Beigeordneter Dr. Stefan Wachs am Ende des 2. Bürgershops an. Am 4. Oktober soll dem Ausschuss für Stadtentwicklung ein Konzept mit konkreten Projekten, Kosten, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten präsentiert werden. Bis zum Jahresende soll auch das aktualisierte Einzelhandelskonzept vorliegen und in das ISEK eingearbeitet werden. Vor allem diese Überarbeitung wird mit Spannung erwartet, geht es doch unter anderem darum, ob die Stadt ihren Widerstand gegen Einzelhandel an den City-Einfallstoren (Wemmer & Janssen, Steintor) aufgibt. Das Einzelhandelskonzept wurde im Bürgerforum nicht weiter thematisiert.