Isselburg. . Der Pegel der Issel auf dem Isselburger Stadtgebiet stieg nicht so hoch wie prognostiziert. Gestern morgen konnte erst einmal Entwarnung gegeben werden.

Rudi Geukes sprach die entwarnenden Worte bedächtig. „Es gibt im Moment keine konkrete Gefahr einer Überschwemmung“, so der Bürgermeister nach einer alles in allem anstrengenden und nervenaufreibenden Nacht, wobei Isselburg „nochmal mit mehr als einem blauen Auge davon gekommen ist“.

Denn die prognostizierten Höchstwerte beim Issel-Hochwasser wurden glücklicherweise nicht erreicht. 1,69 Meter war der Höchststand am frühen Donnerstagabend gewesen. Die Verantwortlichen des Krisenstabs gaben zu, dass ihre selbst gezogene Schmerzgrenze bei 1,75 Meter gelegen hätte. So war es dann auch nicht mehr nötig geworden, den Abfluss zum Kiessee in Werth erneut zu öffnen. Dies war als eine letzte Option noch übrig.

Doch mit sinkendem beziehungsweise stagnierendem Pegel hellten sich auch die Gesichter des Krisenstabs auf. Gestern Vormittag hielt sich der Wasserstand schon seit geraumer Zeit bei 1,63 Meter. „Die langfristige Tendenz ist aber fallend“, berichtete Geukes.

Auch Landrat Dr. Kai Zwicker war am Freitag erneut in Isselburg, um sich vor Ort einen persönlichen Eindruck vom Geschehen zu machen. Sowohl Zwicker als auch Geukes dankten dann ganz besonders herzlich allen Einsatzkräften und lobten die sehr gute Kommunikation zwischen den einzelnen Behörden – auch über Kreis- und Staatsgrenzen hinweg. Insgesamt waren beim Hochwasser über 400 Einsatzkräfte im Einsatz, wie Stadtbrandmeister Markus Berning erklärte. 21 000 Sandsäcke lagen für den Eventualfall bereit. Etwa 4000 Sandsäcke wurden dann aber nur verlegt. Zum einen an der Herzog-Adolph-Straße in Isselburg, zum anderen am Teppelweg in Werth.

Warum die ganz große Flutwelle in Isselburg nicht ankam, bietet Raum für Spekulationen. Möglicherweise haben Deichöffnungen auf Hamminkelner Gebiet den Druck genommen, Auch der Betrieb des Pumpenmoduls aus Emmerich in Hamminkeln könnte Wirkung für Isselburg gehabt haben. „Seriös kann man das aber nicht beantworten“, meinte Ordnungsamtschef Frank Schaffeld.

Wie auch immer, zunächst konnte durchgeatmet werden. Der Krisenstab pausierte, wie es der Landrat ausdrückte. Doch sollte sich die Lage in irgendeiner Form verschlechtern, stehen die Einsatzkräfte erneut sofort bereit.