Isselburg. . Beinahe stündlich stieg die Issel am Donnerstag an. Zwischenzeitlich wurde in Werth ein Abfluss zum Kiessee geöffnet. Krisenstab tagte im Rathaus.
Um 5 Uhr griff Frank Schaffeld am Donnerstagmorgen zum Telefonhörer. Der Ordnungsamtschef wählte die Nummer von Bürgermeister Rudi Geukes. „Er hat mir gesagt, dass es Probleme mit dem Hochwasser geben könnte“, berichtete Geukes. Es wurde nicht lange gefackelt. Direkt wurde im Isselburger Rathaus ein Krisenstab eingerichtet.
Neben Geukes, Schaffeld und Bauamtschef Michael Carbanje, die federführend von Seiten der Verwaltung die Aktionen koordinierten, fanden sich auch etliche Vertreter von Feuerwehr und Polizei ein. Zudem waren Bauhof und DRK im Einsatz. Ein Deichberater des THW wurde angefordert. Auch Landrat Dr. Kai Zwicker schaute persönlich vorbei. Regierungspräsident Dr. Reinhard Klenke informierte sich fernmündlich nach der Lage in Isselburg. „Ich muss klar sagen, die Zusammenarbeit mit allen Behörden ist sagenhaft gut“, lobte Schaffeld alle Beteiligten des Krisenstabs.
Hotline eingerichtet
Zunächst ging es darum, dass die Verantwortlichen auf alle Eventual-Fälle vorbereitet waren. Ganz wichtig: der bange Blick auf den Pegel. Denn beinahe stündlich stieg die Issel an. Um kurz nach 10 Uhr entschied sich der Krisenstab dafür, einen Abfluss zum Kiessee in Werth zu öffnen. So wurde der Anstieg dann auch zunächst eingedämmt.
Allerdings wurde der Abfluss um 13 Uhr wieder geschlossen. Der Grund: Man wollte sich den Puffer offen halten, wenn der ganz große Schub kommen sollte. Nach Berechnungen der Experten am Donnerstagnachmittag wurde der Scheitelpunkt des Hochwassers gegen Mitternacht erwartet.
Für den Extremfall waren für die Nacht Vorkehrungen getroffen worden. Sollte es nötig werden, dass die Asylunterkunft am Klärwerk geräumt werden müsste, wurde als Ausweichquartier vorsorglich die Turnhalle in Anholt ins Auge gefasst. Ein neuralgischer Punkt war auch die Herzog-Adolf-Straße mit ihren Stichstraßen in Isselburg. Die Anwohner wurden von der Polizei informiert, dass sie ihre Keller ausräumen sollten. Rein prophylaktisch hatte der Krisenstab für die Bewohner der betroffenen Straßen auch Transport- und Betreuungsmöglichkeiten organisiert, falls sie ihre Häuser verlassen müssen.
Etliche Isselburger nutzten gestern die Möglichkeit, sich über eine eigens eingerichtete Hotline ( 02874/91133) über den Stand des Hochwassers an der Issel zu informieren.