Dornick. Reeser ist neuer Bezirksschützenkönig. Und sicherte sich neben dem Rumpf auch den linken Flügel. Dornick war am Wochenende das Schützenmekka.

. Es war 19.12 Uhr am Samstagabend als es für Detlev van Bruck, der amtierenden Majestät des Bürgerschützenvereins Rees-Feldmark, kein Halten mehr gab. Die Jubel- und Freudenschreie des 46-jährigen Postbeamten im technischen Dienst waren nach dem 27. Schuss im 430-Einwohner-Dorf Dornick bis in die hinterste Ecke unüberhörbar. Kräftig und herzlich drückte er die zahlreichen Gratulanten. Zugegeben genießt der neue Regent einen kleinen Heimvorteil. Schließlich kommt seine Frau und die nun amtierende Bezirkskönigin Corinna aus Dornick und war über zig Jahre dort bei den Tambouren aktiv. Klar, dass auch bei ihr einige Freudentränen kullerten. Tom Kruyt vom Ausrichter der St. Johannes-Schützenbruderschaft behielt recht. Hatte er doch zuvor erklärt: „Um 19 Uhr haben wir einen Nachfolger als Bezirkskönig für unseren Gerd Böcker.“ Doch die anberaumte zehnminütige Toilettenpause für die 21 Anwärter auf die Bezirkskönigswürde machte dem Vorstandsmitglied einen Strich durch die Rechnung. Ernste Miene um kurz vor 17 Uhr bereits bei Chrisan (Christian Sanders). Hier noch ein Blick gen Vogel, dann nochmals den Tisch etwas versetzen – alles schien perfekt. Daumen hoch von Dornicks Schießmeister. Immer mehr Gäste, viele von der Festwiese am Rhein kommend, füllten bei sommerlichen Temperaturen den Platz inmitten Dornick-City.

Obwohl man, so Bezirkspressewart Achim Reims, wegen fortgerückter Stunde schon aufs Schießen auf den Kopf verzichtete, blieb das hölzerne Federvieh auch sonst in luftiger Höhe erst einmal sicher an der Stange. Auch wenn bei Empels erste Königin Bianca Hakken erstem Schuss auf den linken Flügel, die Späne gen Boden rieselten, zuckte der Vogel so richtig beim 53. Schuss von Detlev van Bruck. Erster Jubel beim Präsidenten der Feldmark. Und die geballten Freudenfäuste gingen in die Höhe. Weitaus länger dauerte es dann beim rechten Flügel. Der trat beim 95. Schuss von Paul Michels (ASV Helderloh-Heeren-Herken) den Sinkflug an. Auch eine Stunde nach dem entscheidenden Schuss konnte es der neue Bezirkskönig Detlev van Bruck kaum fassen: „Ich muss erst einmal eine Nacht darüber schlafen, um das alles zu verstehen. Ich bin total happy“, erklärte er den über 1000 Schützen, die zuvor noch jemanden ganz anderes feierten.

Konfetti-Regen für Niklas Jakobi

Laute „Niklas Jakobi“-Rufe begleitet von Konfetti-Regen ließen das Herz eines jungen Millinger St. Quirinus-Schützen höherschlagen. Er sicherte sich die Bezirkskönigswürde auf Scheibe, gefolgt von Christoph van Ackern (Bienen) und dem Bislicher Stefan Lamers (alle 26 Ringe). „Diese Frische tut uns gut“, sagte Bezirksbrudermeister Johannes Griebler beim Blick in die Schützenmenge am Abend. Schließlich stünden nun ein junger und ein erfahrener Bezirkskönig an der Spitze eines der größten Verbände in der Diözese. Tendenz steigend im Reeser Bezirk. Sicherlich ein Novum bei sonst fallenden Mitgliederzahlen!