Emmerich. . Nach der Fraktionssondersitzung versuchte Gerd Bartels dem Eindruck entgegen zu treten, die BürgerGemeinschaft sei zerrüttet. Austritt der Eltenerin wird verschwiegen.
Fast einen vollen Tag hat der BGE-Fraktionsvorsitzende Gerd Bartels gebraucht, um nach der Fraktionssondersitzung Montagabend eine intern abgestimmte Pressemitteilung zu verschicken. Nachfragen waren von vornherein nicht erwünscht. Von einem „Maulkorb“ wollte Bartels gegenüber der NRZ aber nicht sprechen. Der inhaltliche Aussagewert war dünn. Dabei hatte man den jüngsten Chaos-Tagen eigentlich Antworten und Klärung erwartet.
In der Pressemitteilung verschwiegen wird eine wichtige Personalie: Sandra Bongers (44) hat die BGE verlassen. Schon seit längerem war die Eltenerin unzufrieden mit der BGE (z.B. Ortsausschuss Elten). Sogar über einen Übertritt zur CDU wurde gemunkelt. Stadtsprecher Tim Terhorst teilte der NRZ gestern auf Anfrage mit, dass Bongers bereits am Montag gegenüber der Verwaltung ihren Austritt aus der BGE-Fraktion erklärt habe und künftig als fraktionsloses Mitglied im Rat mitwirken wolle. Damit hat die BGE nur noch fünf Ratsmitglieder. Bongers gehört dem Rat seit 2004 an.
Auch in der Frage, wer Nachfolger von Udo Tepaß als stellvertretender Fraktionsvorsitzender werden soll, gibt man sich zugeknöpft. Viele kommen dafür nicht in Frage, vermutlich bleibt dieser Posten an Manfred Brockmann hängen. Auch zur politischen Zukunft von Joachim Sigmund findet sich kein Wort in der 25 Zeilen-Mail.
Dafür wird in der „offiziellen Stellungnahme“ Bekanntes bestätigt, also dass Tepaß den Fraktions-Vize wegen „teilweise unterschiedlicher Auffassung über die kommunalpolitische Arbeit niedergelegt hat“. Allein diese Tatsache habe Handlungsbedarf und Diskussionsbedarf ausgelöst.
Von dem in der Öffentlichkeit vermittelten Bild, die BGE sei völlig zerrüttet, „sind wir weit entfernt“, versichert Bartels. In der mehrstündigen Sondersitzung sei kritisch, aber mit Respekt diskutiert worden. Man habe „erste Veränderungen besprochen, die dann auch die teilweise Neuverteilung von Aufgaben nach sich ziehen werden“.
Erst nach Abschluss aller Gespräche wolle man die Presse über das „Maßnahmenbündel“ informieren.