Rees. . Dieter Roos entdeckte frühe Werke der bekannten Ordensschwester Christa Maria Honekamp, die im Haus Aspel lebte und Kunstseminare gab

Als passionierter Kunstsammler bleibt Dieter Roos nichts verborgen. So entdeckte er auf dem Trödelmarkt der Schwestern vom Heiligen Kreuz in Haus Aspel Landschaftsmalereien als Aquarell und in Öl, die mit A. Honekamp signiert waren. „Natürlich kenne ich Schwester Maria Christa Honekamp und besitze zahlreiche Grafiken und Postkarten von ihr, aber wer ist A. Honekamp?“, wunderte sich Dieter Roos.

Der engagierte Reeser begab sich auf Spurensuche, denn auch die Schwestern in Aspel kannte die Antwort nicht. Nun wusste Dieter Roos, dass die Ordensschwester, die im Jahr 2008 im Alter von 79 Jahren verstarb, aus Borken stammt. Allerdings findet man rund um die westfälische Kreisstadt zahlreiche Familien mit diesem Namen. Doch tastsächlich – gleich beim zweiten Anruf hatte Roos den Bruder der Ordensfrau am Telefon. Und der wusste genau, zu wem das A. gehörte. Seine Schwester ist nämlich auf Anneliese getauft und nahm erst mit Eintritt in den Orden den Namen Maria Christa an. Was bis dato nicht bekannt war: Anneliese Honekamp, deren Eltern ein Kunstgewerbegeschäft in Borken betrieben, machte eine klassische Ausbildung in gegenständlicher Malerei, nahm zwei Jahre privaten Malunterricht bei Paul Groß und war nach ihrer Schulzeit zweieinhalb Jahre auf Schloss Raesfeld Schülerin der Künstlerin Lydia Junkmann, die die junge Anneliese auch an textile Kunst heranführte. So arbeiteten beide damals an der Herstellung eines großen Teppichs für das Borkener Rathaus.

Für die Familie kam es überraschend, als sich Anneliese im Jahr 1952 für den Eintritt ins Kloster und gegen die Fortführung des elterlichen Betriebs entschied. In jenem Jahr begann sie ihr Noviziat im Kloster Aspel. Dem schloss sich eine Tätigkeit als Werkslehrerin in der Mädchenheimerziehung und als Dozentin am Erzieherinnenseminar in Düsseldorf an. Hier konnte sie ihr künstlerisches Talent weiter ausbauen. Ihre Grafiken findet man auf Kunstkarten ebenso wie als Illustrationen von Büchern, z. B. auch von Dr. Rüdiger Gollnick. Sie schuf poetische Zeichnungen und Bilder, in denen, so wurde einmal beschrieben, „durch Spiel mit den Farben und Formen, Rhythmen, Harmonien und Melodien entstehen“. Aus diesen Motiven entstanden auch textile Kunstwerke, so schuf Schwester Christa Maria einen bedeutenden Wandteppich für die Kirche in Niedermörmter.

Ganz anders sehen ihre Frühwerke aus, die westfälische Landschaften, Gehöfte oder eine Ziegelei zeigen. Wunderschön auch ein Aquarell mit derben Wanderschuhen. In Aspel gab sie ab Ende der 1970er Jahre für Senioren Kunstseminare. Hierfür entwickelte sie sogar eine eigene Technik, „Spiel mit dem Faden – die Aspeler Folientechnik“. Auch diese Werkstücke inklusive Anleitung findet man im Basar. Ihre Werke sind mit Eintritt in den Orden mit SMCH signiert.

Werke von Schwester Maria Christa Honekamp, im Original und als Drucke oder Fotografien, sind noch käuflich zu erwerben beim Basar im Haus Aspel. Der Erlös geht in ein Missionsprojekt.
Öffnungszeiten des Basars im Haus Aspel sind montags bis samstags von 15 bis 16 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr.