Emmerich.
Vor 25 Jahren wurde die Hospizgruppe Emmerich gegründet, das feierte man im PZ des Willibrord-Gymnasiums. Schule und Hospiz, passt das zusammen? „Ja, auf jeden Fall“, findet Rektorin Inge Hieret-McKay. In Vertretung für die erkrankte Hieret-McKay verlas der stellvertretende Schulleiter Sascha Reuen die Worte der Rektorin. „Auch unsere Schule hat verwaiste Kinder und Eltern“, so Hieret-McKay. Der Tod mache oft hilflos, denn Schule sei ein Ort der Lebendigkeit. In ihrer Rede plädierte sie für einen anderen Umgang mit dem Tod, nicht nur einen rein faktischen, sondern einen ganz persönlichen. In schweren Momenten stehen die Menschen der Hospizgruppe Emmerich Betroffenen und Angehörigen zur Seite, so die Schulleiterin. Bürgermeister Peter Hinze, Schirmherr des Jubiläums, sprach dem Verein seine Anerkennung aus und betonte, dass die Hospizgruppe wesentlich dazu beitrage, das Thema Sterben zu enttabuisieren. Die Vorsitzende Hildegard Kleintjes rief die Entwicklung des Vereins in Erinnerung: Nach zweijähriger Planung fand 1993 die erste öffentliche Veranstaltung im Stadttheater statt, 2002 wurden die ersten Sterbebegleiter ausgebildet, 2008 wurde die Hospizgruppe zu einem eingetragenen Verein, seit 2014 werden hauptamtliche Koordinatoren beschäftigt. Ein Ziel für die Zukunft: „Ein stationäres Hospiz in Emmerich.“ Aktuell zähle der Verein 41 Mitglieder, doch mit wachsender Akzeptanz nehmen auch die Sterbebegleitungen zu, so Kleintjes. Deswegen hoffe sie auf mehr Mitglieder. Darüber hinaus suche sie einen Nachfolger für ihren Posten. 2017 möchte Kleintjes den Vorsitz abgeben, kürzer treten und sich nur noch als Mitglied engagieren. Arnold Janssen, der 2. Vorsitzende, schließt seine Nachfolge zwar nicht aus, könne sich aber auch vorstellen, dass jemand anderes den Posten übernimmt. Professor Andreas Heller, der einen Vortrag über die Geschichte der Hospizbewegung hielt, warb dafür, mehr junge Menschen ins Boot zu holen. „Wenn ich in zehn Jahren hier stehe, werden auf den heute leeren Stühlen Kinder und Jugendliche sitzen.“ Musikalisch begleitet wurde der Abend von Stefan Burs und Gabriele Natrop-Kepser.