Emmerich. . Das schwimmende Lokal auf dem Hüthumer Meer hat nach seinem Neubau das lange Genehmigungsverfahren mit der Stadt bestanden. Gäste des Yachthafens haben wieder eine Anlaufstelle.

Ein Hafen ohne Kneipe ist kein richtiger Hafen. Davon ist Marielle van de Zand überzeugt. Und so ist die Freude bei der Inhaberin des Emmericher Yachthafens derzeit groß. Denn nach fast einem Jahr Pause können in der Schute auf dem Hüthumer Meer endlich wieder Gäste bewirten werden. Am vergangenem Donnerstag gab es dafür grünes Licht seitens der Stadt Emmerich. „Hätten wir noch ein Jahr ohne Vereinsheim auskommen müssen, hätten wir zumachen können“, so van de Zand. Das Clubhaus, das seit über 40 Jahren der Treffpunkt für alle Freizeitkapitäne und Wohnmobilisten, erstrahlt nun im neuem Gewand. Denn die alte Schute wurde durch ein neues, strahlend weißes Gastronomieschiff ersetzt. Dieses gleicht nun eher einem großen Hausboot auf Pontons, in dem drinnen wie draußen jeweils 45 Gäste Platz nehmen können.

Dass in der Schute länger kein Bier über die Theke ging, lag an dem Genehmigungsverfahren, das für das neue schwimmende Lokal notwendig war. Denn nach Ansicht der Stadtverwaltung war die alte, inzwischen verschrottete Schute mit der neuen Schute – die übrigens zuvor als Gastroschiff in den Niederlanden genutzt wurde – baurechtlich nicht vergleichbar. Nach einigen Umbauten kann die Schute nun aber endlich durchstarten. „Und hat die erste Feuerprobe auch schon überstanden“, so Wirtin Jutta Vos-Meyer, die nun endlich wieder die Gäste umsorgen kann. Als Angestellte des Emmericher Yachthafens musste sie ein Jahr zwangsweise pausieren und hat die Funktion des Hafenmeisters übernommen. Nun kümmert sie sich wieder um die Gäste der Schute, die bereits am vergangenem Osterwochenende zahlreich kamen, um das schwimmende Lokal in neuem Ambiente auch mal von innen zu sehen.

Schnitzel für echte Seemänner

Gemütlich-schick ist es hier. Dank viel Holz, weiß-blaue und auch einigen kupferfarbenen Details tun ihr übriges dazu. Für maritimes Flair sorgen die passenden Accessoires. Sportfreunde werden zudem sicher ihre Freude an den großen Bildschirmen haben. Wirtin Jutta Vos-Meyer tischt das auf, was echte Seemänner gern auf dem Teller haben: Schnitzel. Doch auch Fisch und Steaks gibt es auf der Karte der Schute zu finden. Ebenso wie zahlreiche Getränke und süße Speisen.

Während nun endlich die Schute wieder ihren Betrieb aufnehmen konnte, nimmt das rege Treiben im Yachthafen – wo immerhin bis zu 350 Boote anlegen können – erst langsam an Fahrt auf. Wer den Hafen ansteuert – ob mit dem Schiff oder dem Wohnmobil – wird einige Neuerungen sehen. Denn momentan wird noch fleißig am Parkplatz gewerkelt. Dessen Stellflächen wurden begradigt. Und auch eine neue Schrankentechnik wurde installiert. Bald können die Boote, die nur ein paar Tage anlegen wollen, zum Beispiel auch vollautomatisch anlegen. Denn auch am Steg wird es eine Schranke geben, die eine passende Karte ausgibt mit der die Freizeitkapitäne dann ihre Nächte im Hafen buchen und so auch entsprechend Duschen und Toiletten nutzen können. Und über eines werden die Besucher dann auch froh sein: Dass nun endlich wieder in der Schute aufgetischt wird.