Emmerich. . Sabina Palluch hat ein Benefizkonzert für Flüchtlinge in Emmerich angestoßen. Ansonsten beschäftigt sich der Integrationsrat in der Hauptsache, wie gehabt, mit sich selbst.

Der Leiter der neu installierten Stabsstelle Asyl/Integration soll zum 1. Mai seine Arbeit im Rathaus aufnehmen. Das gab Bürgermeister Peter Hinze (SPD) in der Sitzung des Integrationsrates bekannt. Der Stabsstellenleiter würde zunächst einmal den politischen Gremien vorgestellt, dann der Öffentlichkeit, so Hinze. Zu den Aufgaben der Stabsstelle gehört auch die Betreuung des Inte-grationsrates. Der hat sie nötig.

Fatma Colak, stellvertretendes Mitglied, legte den Finger in die Wunde: „Es wird zu wenig in die Tat umgesetzt. Wir haben 12 Mitglieder. Wenn jeder nur ein Projekt umsetzen würde, wäre das schön.“ Das könnten ein Kinderfest oder Kinderschminken sein. Andrea Schaffeld (SPD) hätte gerne einen Feiertagskalender für alle Religionen. Botho Brouwer (CDU) vermisst einen Leitfaden für Paten von Asylbewerbern: „Dann müsste ich nicht immer die Arbeit des Sozialamtes in Anspruch nehmen." Die Brouwers kümmern sich um eine zwölfköpfige Familie aus Syrien.

Fatma Colak appellierte: „Die Leute sollen sehen, wir machen was. Wir müssen alle mitmachen!“ In den letzten Jahren sei viel zu wenig passiert. Die Vorsitzende Seyran Dag entgegnete: „Wir haben das versucht. Es kamen keine Vorschläge. Wenn sie nicht kommen, kann ich nichts machen.“ Auch Hinze redete ins Gewissen: „Wenn der Integrationsrat leben soll, geht das nur, wenn alle mitmachen.“

Eine möchte – mit anderen – etwas auf die Beine stellen: Sabina Palluch. Sie hat sich um eine Benefizveranstaltung für Flüchtlinge gekümmert, die im Stadttheater steigen könnte. Dazu hat sie das türkischstämmige Comedy-Duo Ozan & Tunç mit seinem aktuellen Programm „Ab- und Zuwanderer“ kontaktiert: „Auf lustige Weise wird das Migrationsproblem dargestellt“, so Palluch. Datum könnte der 23. oder 30. September sein. Mit den Einnahmen, angedacht ist ein Eintrittsgeld von 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, könnte Flüchtlingskindern aus Emmerich ein Besuch im Zoo ermöglicht werden. Ein Beiprogramm, das machte Kulturbetriebeleiter Michael Rozendaal deutlich, sei unbedingt notwendig, um die angepeilten 200 Besucher auch anzulocken. „Das Begleitprogramm muss attraktiv gestaltet werden, das bringt sehr viel.“

Fest der Kulturen Ende Juli

Die Kulturbetriebe würden ihr Haus kostenlos zur Verfügung stellen, die Technikkosten seien noch abzuschätzen. Aber man sei ja noch in einem sehr frühen Stadium. Palluch könnte sich vorstellen, dass im Foyer Leckereien angeboten werden. Vorsitzende Dag: „Vielleicht haben Sie ja noch bessere Vorschläge.“ Dag erwartet von den Mitgliedern tatkräftige Unterstützung, etwa bei der Erstellung von Flyern, Plakaten und PR. Die Stadtwerke Emmerich wollen als Sponsor auftreten.
Klar ist der Termin für das „Fest der Kulturen“: Sonntag, 31. Juli, angekoppelt an „Emmerich im Lichterglanz“. Die Standmiete für die Lebensmittelstände soll wieder bei 135 Euro liegen.