Rees/Kalkar.. Der ehemalige Bürgermeister von Rees wird in Kalkar Prokurist der Stadtentwicklungsgesellschaft und hauptamtlicher Wirtschaftsförderer
Dr. Bruno Ketteler wird seinen neuen Arbeitsschwerpunkt wieder an den Unteren Niederrhein verlegen. Denn bei der Besetzung der vakanten Stelle des Kalkarer Wirtschaftsförderers zeichnet sich eine überraschende Lösung ab. Der Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft Kalkar (SEG) hat entschieden, den langjährigen Bürgermeister von Rees mit Wirkung zum 1. Juli zum Prokuristen und zum hauptberuflichen Wirtschaftsförderer der Nicolaistadt zu bestellen.
Ketteler (54) hatte im Jahr 2009 nicht erneut für das Bürgermeisteramt kandidiert und war seither Partner in einer Düsseldorfer Anwaltskanzlei.
Gerne Teamplayer
Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz hatte ihn vor gut zwei Wochen angerufen und gefragt, ob er sich vorstellen könne, die Aufgaben des Prokuristen der SEG und die des hauptberuflichen Wirtschaftsförderers zu übernehmen. „Ich habe mir eine kurze Bedenkzeit erbeten, danach haben wir uns zusammengesetzt und die Rahmenbedingungen ausdiskutiert“, erklärt Ketteler.
Bürgermeisterin Dr. Schulz freut sich über die Entscheidung. „Mit der Bestellung von Dr. Ketteler wird Kalkar über einen Wirtschaftsförderer verfügen, der mit den örtlichen Gegebenheiten gut vertraut ist und dem wirtschaftliche Fragestellungen und der Kontakt zu heimischen Unternehmen immer wichtig waren. Gemeinsam mit Rat und Verwaltung der Stadt wird er die anstehenden Herausforderungen sicherlich gewohnt engagiert angehen.“
Der Aufsichtsratsvorsitzende der SEG, Wilhelm Wolters, verwies zudem auf die intensive, gute Zusammenarbeit mit Ketteler in dessen Amtszeit als Verbandsvorsteher des Abwasserbehandlungsverbands Kalkar-Rees.
Zufrieden zeigte sich auch Bruno Ketteler, der aus Till-Moyland stammt: „Kalkar ist eine sehr schöne Stadt, deren Potenzial weiter entwickelt werden kann. Daher freue ich mich auf diese spannende und abwechslungsreiche Aufgabe. Ich werde mich zunächst mit den lokalen wirtschaftsbezogenen Rahmenbedingungen beschäftigen, dann erste Arbeitsschwerpunkte festlegen.“
Umzug kam nie in Frage
Für die Entscheidung sei auch maßgeblich gewesen, dass er künftig deutlich weniger Zeit auf der Autobahn zubringen müsse. „Die juristische Arbeit hat mir in den letzten Jahren sehr viel Spaß gemacht, zumal ich fast ausnahmslos im kommunalen Umfeld tätig war. Ich bin aber von Haus aus eher ein Mannschaftsspieler und daher freue ich mich auf das kollegiale Umfeld im Kalkarer Rathaus.“
Es gab in den vergangenen Jahren immer wieder Anfragen für Tätigkeiten bei Verbänden, Kommunen oder für die Übernahme von Bürgermeisterkandidaturen.„Letz-teres habe ich stets ohne weitere Prüfung dankend abgelehnt, weil ich diesen tollen Beruf zehn Jahre lang mit großer Freude ausgeübt habe und dieses Kapitel für mich abgehakt ist. Ein Umzug kam nicht in Frage, mir und meiner Familie war immer wichtig, dass der Wohnort Rees-Millingen bleiben sollte.“
Wichtig war ihm bei seiner Entscheidung auch, weiterhin als Anwalt zugelassen zu bleiben. „So kann ich bei meiner künftigen Arbeit auf die juristischen Datenbanken zugreifen. Die Betreuung einer Stiftung im Kreis Wesel und die Unternehmenskommunikation für ein dortiges Unternehmen werde ich auch weiterführen. Mehr ist aber anwaltlich nicht drin.“