Emmerich. . Mindestens 80 Stunden haben Mitarbeiter von KLK nach Dienstschluss im Chemie-Unternehmen gearbeitet, um den Generator aus- und wieder zusammenzubauen

Geschäftsführer Ralf Ewering ist sichtlich stolz auf seine Mitarbeiter. Mindestens 80 Stunden haben sie nach Dienstschluss bei KLK Oleon im Keller geschuftet - für eine gute Sache.

Im Vorfeld bedurfte es keiner Überredungskunst von Produktionsleiter Dieter Tersluisen, von seinem Chef die Einwilligung für dieses Hilfsprojekt zu erhalten, nämlich einen Stromgenerator auszubauen, um ihn an ein Krankenhaus in Tansania zu spenden.

KLK ist sich durchaus seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. „Das beginnt damit, dass wir junge Leute ausbilden, derzeit sind es 25 Azubis, gemeinsam mit unserer Düsseldorfer Firma sogar 30“, erläuterte Ralf Ewering. Aber nicht minder engagiert sich das Unternehmen, wenn es darum geht, helfend einzugreifen. In diesem Fall geht es um Technik. Das alte MAN Strom-Aggregat des Unternehmens, das bei einem möglichen Stromausfall die benötigte

KLK spendet diesen Stromgenerator
KLK spendet diesen Stromgenerator © NRZ

Energiequelle liefern kann, sollte wegen einer neuen, moderneren Anlagetechnik ausgemustert werden.

Durch seine ehrenamtliche Arbeit bei der evangelischen Kirchengemeinde in Emmerich weiß Dieter Tersluisen vom ehemaligen Presbyterkollegen Henk Stolk aus Elten, der Vorsitzender des Vereins Dritte-Welt-Aktion Tansania ist, dass im fernen Afrika Schulen und ganz besonders Krankenhäuser oftmals ohne Stromversorgung auskommen müssen. Und er wusste, wie dankbar die Schwestern des Turianikrankenhauses über einen kompakten Stromlieferanten wären.

Nun hatte Dieter Tersluisen grünes Licht von Ralf Ewering erhalten und die Kollegen Patrick Schmelter, Tobias Aschmann und Marvin Tersluisen hatten ihre Bereitschaft kundgetan, den Diesel-Giganten auseinander- und dann wieder transportbereit zusammenzubauen. „Man hatte damals wohl den Keller um den Generator gebaut“, vermutete Dieter Tersluisen, nachdem ihm schnell klar wurde, dass das Aggregat auf keinen Fall durch die Tür passt.

Aber wie kommt der zwei Tonnen schwere Generator, der immerhin 105 Kilowatt/Stunde an Strom liefert, kostengünstig in den schwarzen Kontinent? Da wusste Henk Stolk Rat. Über sein Netzwerk erfuhr der engagierte Eltener von einem nicht komplett gefüllten Container mit Hilfsgütern, der in Rotterdam verschifft und nach Afrika geliefert werden soll. „Hätten wir selbst einen Container geordert, hätte dieser bestimmt 6000 Euro gekostet, jetzt bezahlen wir nur anteilig“, berichtet der Eltener.

Am Freitag wurde der Generator verladen und vom Firmengelände nach Heerenveen in den Niederlanden transportiert, wo der Container bereits mit Krankenhausbetten und Rollstühlen bestückt war.

„Das Stromaggregat war einmal in der Woche eine halbe Stunde lang im Testlauf und wurde regelmäßig gewartet“, erläutert Dieter Tersluisen, der sich freut, ein funktionstüchiges Gerät hat auf die Reise geben können. Alle Beteiligten werden sich freuen von den Ordensschwestern in Tansania zu erfahren, welche guten Dienste, etwa für die OP-Beleuchtung, ihr alter MAN dort leistet.