Vehlingen. . Alte Bundeswehr-Anlage in Isselburg-Vehlingen könnte zur Unterkunft für Asylbewerber werden. Stadt Isselburg würde einen Kaufrabatt bekommen.
Seit 2012 ist das Gelände ungenutzt. Seit Mai 2015 bietet es seine Eigentümerin zum Verkauf an. Nun hat die Stadt Isselburg Interesse am ehemaligen Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Vehlingen angemeldet. Und zwar um hier Flüchtlinge unterzubringen. Wie Bauamtschef Michael Carbanje mitteilte, wurde bereits Anfang Dezember ein Gespräch mit Mitarbeitern des Bundesamtes für Immobilienaufgaben (Bima) gegeben. Der Bima gehört das in zwei Flächen unterteilte Areal in der Nähe des Wolfsees.
Erste Herrichtung zahlt die Bima
Beim Treffen mit der Bima habe die Stadt Interessantes erfahren. Denn das Gelände muss nicht zwingend von der Stadt gekauft werden, um hier Flüchtlinge unterzubringen. „Für die Unterbringung von Flüchtlingen kann das Gelände mietfrei zur Verfügung gestellt werden“, erklärte Carbanje.
Möglich macht dies nun ein neues Nachtragshaushaltsgesetz des Bundes. Zudem gab es eine weitere gute Nachricht. Die Bima finanziert sogar die erste Herrichtung des Gebäudes, um darin Asylbewerber unterzubringen. Sprich: die Sanierung von Toilettenräumen oder auch die Instandsetzung von Heizungsanlagen. Das genaue Verfahren werde aber noch mitgeteilt, sagte Carbanje weiter. In dem einstündigen Gespräch mit der Bima im vergangenem Jahr wurden noch keine Details dazu geklärt. Im Zuge der Errichtung einer Notunterkunft hatte die Stadt Isselburg die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände schon einmal geprüft. Lediglich den Personaltrakt auf dem Gelände stufte man damals zur Unterbringung als geeignet ein. Die anderen Gebäude wie zum Beispiel eine Fahrzeughalle sind nämlich nicht beheizbar. Immerhin: Bis zu 14 Personen könnten im alten Personaltrakt eine Bleibe finden.
Wenn sich die Stadt für einen Kauf entscheidet, ist sie für zehn Jahre an eine Nutzung für Flüchtlinge gebunden – und das werde auch kontrolliert. Allerdings sei die Anzahl der Flüchtlinge, die dort untergebracht werden, für die Bima uninteressant, solange dort Asylbewerber leben. Die Idee der Politiker, das Gelände als Reserve für andere Zwecke zu nutzen, kann nicht umgesetzt werden. „Da ist die Bima rigoros“, so Carbanje. Wenn die Stadt das Gelände allerdings kaufen möchte, könnte sie einen Rabatt in Höhe von bis zu 80 Prozent bekommen. Bislang gebe es keine Angebote oder Anfragen von privaten Investoren für die Fläche, deshalb habe die Stadt keinen Zeitdruck, sagte Carbanje. Er habe aber nicht vor, lange zu warten. Und dann ist auch eine Entscheidung seitens der Politik gefragt, ob gekauft wird oder nicht.