Haldern. . Noch ist es aber nicht soweit. Bis das Pfarrzentrum an St. Marien fertiggestellt ist, kann die Gemeinde St. Georg die Räume nutzen. Sagt die neue Eigentümerin.

Erinnern kann sich Heidrun Weber-Klinkhammer nicht mehr genau an den Tag, an dem sie das Haus Wesendonk erstmals bewusst gesehen hat. „Wohl aber, dass ich es von Anfang an ‘einfach schön’ fand“, sagt die Bäuerin aus Empel. Heute ist sie Eigentümerin des um das Jahr 1686 erbauten Bauernhauses an der Klosterstraße. Dabei hat sich die 51-Jährige lange Zeit nicht vorstellen können, sich für ein so altes Anwesen zu interessieren. „Bloß kein denkmalgeschütztes Haus mehr“, hatte sie sich als junge Frau geschworen, nachdem sie jahrelang in einem Fachwerkhaus gewohnt hatte. „Als die Lehmdecke renoviert wurde, fühlte man ständig ein Knirschen zwischen den Zähnen“, erinnert sie sich mit Grausen.

Als sie 2012 aber las, dass sich die Kirchengemeinde St. Georg von Haus Wesendonk trennen wollte, hat sie doch zu träumen begonnen. „Wenn ich jetzt Geld hätte...“. Hatte sie aber nicht. „Und damit war für mich das Thema erledigt“, sagt sie. Das änderte sich, als 2015 ihre Mutter überraschend 73-jährig starb und ihr ein Haus hinterließ. „Plötzlich besaß ich ein Objekt, dass ich als Sicherheit für einen Kredit einsetzen konnte“, erzählt die Empelerin. Dass Haus Wesendonk immer noch keinen Käufer gefunden hatte, erfuhr sie beim Blick auf die Internet-Seite des Immobilienmaklers. Und vereinbarte gleich einen Besichtigungstermin. Das war Ende Mai, Anfang Juni vergangenen Jahres.

„Dabei stellte ich fest, dass das Haus nicht nur schön, sondern auch in einem guten Zustand ist“, sagt sie. Von der Bank gab es grünes Licht, der Kirchenvorstand stimmte ihrem Ansinnen in seiner nächsten Sitzung gleich zu. Das „Ja“ von der Diözese jedoch ließ auf sich warten. Das kam erst im November.

Wie geht es weiter mit Haus Wesendonk, in dem sich die Altentagesstätte, bzw. der Sitzungsraum der Gemeinde befindet? „Das Bistum ist mir finanziell entgegen gekommen“, so die Empelerin. Dafür hat sie zugestimmt, dass St. Georg die Räume bis Ende 2016 nutzen kann. Danach werden die Gruppen ins Pfarrzentrum übersiedeln, das bis dahin fertiggestellt sein soll. Wie bekannt entsteht das Zentrum als Querriegel an St. Marien. Sollte das Pfarrzentrum nicht rechtzeitig fertig werden, dürfen sich die Gruppen weiterhin an der Klosterstraße treffen. „Dann muss allerdings über eine Miete geredet werden“, sagt Heidrun Weber-Klinkhammer. Danach soll die heutige Altentagesstätte mit Teeküche und drei Toiletten, eine davon ist behindertengerecht, vermietet werden. „An Versicherungs- oder Vermessungsbüro z.B., etwas, dass weder Lärm noch Dreck macht“, sagt die Empelerin. Die beiden Wohnungen im Haus sind vermietet. Und werden es auch bleiben. Vielleicht zieht Ehepaar Klinkhammer ja auch mal selbst dorthin. Irgendwann, wenn Heidrun Weber-Klinkhammer und ihr Mann Robert ihren Betrieb auf Gut Laakhausen in Empel in jüngere Hände gegeben haben...