Rees. .
Schon bei den Proben konnte man den Musikern und den Verantwortlichen des Buena Ressa Music Club an der Empeler Straße die Freude ansehen. „Das ist das erste größere Konzert seit unserer Gründung im Mai“, sagte Mitbegründer Egon Schottek. Zum Jahresausstieg kam mit der Go-Music-Reihe von Martin Engelien etwas Besonderes in den Club. Der aktuell 60 Mitglieder starke Club will „Forum und Treffpunkt für Musiker und Zuschauer“, so Schottek. „Die geben der Livemusik in Rees hier eine gute Heimat – ein Laden mit ganz viel Herzblut und Eigeninitiative“, war der Bassist Engelien von dem privaten und doch professionellen Ambiente angetan und nannte den Club später „das Wohnzimmer der handgemachten Musik“.
Neben dem früheren Klaus-Lage-Schlagzeuger Dieter Steinmann hatte Engelien diesmal den Gitarristen Benni Bilgeri (spielte mit Zucchero oder den Pointer Sisters) und den „Funkmaster der Schweiz“, den Gitarristen und Sänger Gee-K mitgebracht – ein aufgeräumt-cooler Huttyp mit elegantem Hüftschwung und einer starken Stimme. Diese Formation brachte es fertig, nach zweieinhalb Stunden Musik die gut 40 Gäste so jubeln zu lassen, als würde man einem Großkonzert mit mehreren hundert Leuten beiwohnen. Als Repertoire hatte sich das Quartett eine Mischung aus Klassikern und Eigenkompositionen der beiden Gastmusiker Bilgeri und Gee-K zusammengestellt. Die Grundausrichtung: Funkrock, was bereits im Instrumental-Opener „Mankind“ deutlich wurde. Hier brannte Bilgeri ein grandioses Gitarren-Feuerwerk ab. „Der Wahnsinn vom Bodensee“, nannte Engelien den Österreicher. Basierend auf dem sehr präsentem, ungeheuer präzisem Beat der Rhythmusgruppe Steinmann/Engelien entwickelte sich ein erdig-kreativer, zur Bewegung animierender Sound.
Ob bei „Use Me“ von Bill Withers, dem explosiv-geladenen „Always on the Run“ von Lenny Kravitz oder dem Chic-Klassiker „Good Times“, den Gee-K mit ein paar Zeilen aus „Rappers Delight“ garnierte – die Musiker brachten das Publikum nach und nach zum Tanzen. Dass man aus Bob Marley’s „No Woman No Cry“ nach psychedelischem Intro einen knackigen Rocksong machen kann, hört man auch nicht alle Tage. Und ein mit viel Verve vorgetragenes Funk-Monster wie „Sexmachine“ (James Brown), wo die Musiker zur Freude der Besucher für Sekunden verharrten, durch ein noch fetzigeres Stück wie „Feel Good“ von Gee-K zu toppen, unterstrich die Qualität des Quartetts eindrucksvoll. Mit „Purple Rain“ von Prince endete ein starker Musikabend. „Ihr habt unseren Club ein bisschen geadelt“, dankte danach ein erkennbar ergriffener Schottek den Musikern.
Am 12. Februar kommt Go-Music erneut in den Buena Ressa Music Club.