Emmerich. . Nach dem Wahldebakel für die CDU in Emmerich trat Gerhard Gertsen als Fraktionsvorsitzender zurück. Mit dem jungen Eltener setzt die Partei auf den Nachwuchs.

Die CDU-Fraktion Emmerich hat schnell reagiert und einen Tag nach dem Rücktritt von Gerhard Gertsen einen neuen Fraktionsvorsitzenden gefunden: Matthias Reintjes wurde am Dienstag bei einer Nein-Stimme gewählt. Es gab keine weiteren Kandidaten. Damit setzen die Christdemokraten auf einen sehr jungen Chef, denn Reintjes ist „erst“ 26 Jahre alt. Bei dem Eltener stand am Mittwochmorgen das Telefon nicht mehr still...

Keine Frontalopposition

Seine erste Ankündigung: „Wir gehen in eine sachliche Opposition, keine Frontalopposition. Guten Ideen werden wir uns nicht verschließen.“ Mit den Fraktionsvorsitzenden von SPD und BGE werde er demnächst bestimmt das Gespräch suchen.

Das „Wir“ betont er, es gehe um Teamarbeit. Drei Tage nach der Wahl schon konkrete Themen zu liefern, die sich die CDU auf die Fahnen schreiben möchte, das sei zu früh: „Da müssen wir erst einmal in Ruhe drüber nachdenken“, sagt der bisherige stellvertretende Vorsitzende Reintjes, dessen Nachfolger im Amt später noch ermittelt wird.

Wird Reintjes 2020 dann auch der Bürgermeisterkandidat der CDU sein? „Das steht jetzt noch nicht zur Debatte“, unterstreicht der neue Chef. Sieht er sich denn grundsätzlich als möglicher Bürgermeister? „Ehrlich gesagt: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“

Markus Elbers, CDU-Stadtverbandsvorsitzender, kündigt an, bis zur Versammlung des Stadtverbandes Anfang 2016 ein Team für die kommenden fünf Jahre zusammen stellen zu wollen. Es macht die Runde, dass Bert Gricksch auf Elbers folgen könnte.

Reintjes hat beim letzten Bundestagswahlkampf von Ronald Pofalla dessen Termine im Kreis Kleve organisiert. Auch den Wahlkampf für Johannes Diks hat er gemanagt. Das „Wahldebakel“, wie er es selbst nennt, muss er sich auch selbst vorwerfen, wie er es jüngst am NRZ-Redaktionsmobil schon getan hat. Seit 2007 ist Reintjes CDU-Mitglied, engagiert sich in der Jungen Union, dessen Vorsitzender er in Emmerich bis 2011 war. Aktuell ist er auch Kreisvorsitzender der Jungen Union.