Emmerich. .

Das Willibrord-Gymnasium nimmt an einem Pilotprojekt in der Begabtenförderung teil. Erstmals werden die hochbegabten Schüler in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung gefördert. Das wissenschaftlich begleitete Projekt von Dr. Tanja Gabriele Baudson von der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen wurde gemeinsam mit Prof. Franzis Preckel von der Uni Trier entwickelt. Bisher haben es die Unis mit freiwilligen Jugendlichen getestet, nun soll es erstmals in einem schulischen Rahmen angewandt werden.

„Oft bezieht sich die Förderung von Hochbegabten auf die Leistungsförderung“, schildert Dr. Baudson. Das ist auch in Emmerich so. Und deshalb dachte sich Lehrer Jörg Brinkmann, der am Willibrord-Gymnasium für die Begabten-Förderung zuständig ist, dass dieses Projekt als noch fehlender Baustein gut passen könnte. Zugleich kommt der schulische Einsatz des Projekts nur da in Frage, wo eine Kultur der Begabtenförderung schon gelebt wird. Das kann Emmerich bieten. Passt.

Eine erste Gruppe mit Zehn- bis Elfjährigen soll im zweiten Schulhalbjahr starten. Dreimal im Abstand von je drei Wochen kommt die Gruppe zusammen. „Wir setzen uns mit dem Begriff der Hochbegabung auseinander“, schildert Dr. Baudson. Denn die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein. Die Schüler befassen sich mit Klischees, wie etwa, dass jeder Hochbegabte leistungsfähiger sei, und thematisieren unterschiedliche Erwartungshaltungen: „So kann man Unsicherheiten bewältigen. Die Schüler fühlen sich kompetenter. Sie verstehen, dass Hochbegabung sehr vielfältig sein kann“, erklärt die Projektleiterin. Und über Ziele werde gesprochen: Was möchte der Schüler mit der Hochbegabung anfangen?

Brinkmann und Baudson können sich gut vorstellen, später weitere Gruppen einzurichten und das Angebot auszuweiten. Das Projekt wird durchgehend auch evaluiert, so dass die Resultate in gewisser Hinsicht auch messbar sein sollen.