Elten. . In die Diskussion um eine ausgewiesene Mountainbike-Strecke auf dem Eltenberg hat sich nun auch der Naturschutzbund eingeschaltet. Und lehnt die Planung des TV Elten ab.

Eine mögliche „ordentliche“ Strecke für Mountainbike-Fahrer auf dem Eltenberg (die NRZ berichtete) hat den Naturschutzbund (Nabu) auf den Plan gerufen. Die Ortsgruppe Emmerich mit ihren Sprechern Adalbert Niemers und Rüdiger Helmich lehnt den Vorschlag des TV Elten ab, einen 13 Kilometer langen Parcours auf dem geologischen Sandmonument des Spargeldorfes zu errichten. Und bezeichnet das Vorhaben als „kontraproduktives Projekt“.

Dabei denken die Nabu-Sprecher nicht nur an den Naturschutz: „Manche meiden den Eltenberg allein, weil sie sich von rücksichtslosen Mountainbikern bedrängt fühlen. Das kann für Bestrebungen, Elten zum Kneippkurort zu machen, nicht gut sein.“ Der Parcours würde den meisten Zielen des Masterplans Hochelten entgegenstehen.

Die Folgen des freien Fahrens abseits fester Wege seien dazu klar erkennbar. Selbst schmale Pfade seien arg ausgefahren. Zu sehen seien freigelegte Baumwurzeln, eine Zerstörung der Krautschicht und die Beschädigung von Abflussrinnen. Letztere waren mit öffentlichen Mitteln angelegt worden, um die Erosion auf den sandigen Wegen der Endmoräne zu stoppen.

Der Nabu weist zudem darauf hin, dass für den Streckenvorschlag des TV Elten „viele wertvolle Teile des Eltenbergs okkupiert und negativ umgestaltet werden müssten“.

Einen Gegenvorschlag haben Niemers und Helmich auch. Allerdings einen, der dem TV Elten nicht schmeckt und der vermutlich nicht verhandelbar ist. Man sollte sich auf den schon vorhandenen Mountainbike-Parcours im benachbarten Bergher Bos stützen und die Waldwege auf dem Eltenberg aussparen.

Kontrolle: Selten ist besser als nie

Dazu könnte die Wasserschlucht als Gefahrenzone gesperrt werden. Zudem würde die Verkehrssicherungspflicht es den Waldeigentümern erlauben, selber Risikobereiche für Fußgänger oder Radfahrer abzusperren. Mit Schranken oder anderen Hindernissen zum Beispiel. Kontrollen durch Ordnungsamt und/oder Polizei wären möglich. „Selten zwar, aber besser als nie“, heißt es in der Stellungnahme.

„Das in Aussicht gestellte Euregio-Geld sollte lieber in den Naturschutz oder in jenen Jugendsport investiert werden, der die Natur weit weniger belastet“, so der Nabu. Dazu ist anzumerken, dass Euregio-Mittel immer projektbezogen bewilligt werden. Dazu appelliert der Nabu an die Stadt Emmerich, die bereits angerichteten Schäden im Wald beseitigen zu lassen. Auf Kosten derer, die diese aufgrund der angelegten Querfeldein-Strecken verursacht haben. „Soweit wir wissen, sind die Verursacher dem TV Elten zum Teil bekannt“, erklären Niemers und Helmich.

Übrigens:

Der TV Elten mit Vereinschef Christoph Kukulies an der Spitze hatte in den vergangenen Wochen in Gesprächen mit Betroffenen für die Idee geworben, auf dem Eltenberg eine ausgewiesene Mountainbike-Strecke zu errichten.

Das ist mit der Hoffnung verbunden, die Querfeldein-Fahrer auf dem Eltenberg von ihrem Treiben abzubringen.