‘s-Heerenberg/Emmerich. . Im Gouden Handen in ‘s-Heerenberg wurde der Emmericher Ausschuss für Stadtentwicklung gastfreundlich bewirtet. Helmut Hardt (StadtUmBau) stellte das grenzüberschreitende Projekt vor. Gesamtvolumen: 5,2 Millionen Euro.
Es leben die feinen Unterschiede! In Emmerich kommt man bei Sitzungen gleich zur Sache. Beim niederländischen Nachbarn geht es zuerst gesellig zu. Bevor Helmut Hardt (StadtUmBau) zweisprachig seine Vision vom Landschaftspark Eltenberg/Bergherbos auf die Leinwand projizierte, labten sich die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung aus Emmerich und der Commissie Montferland am reichhaltigen Büffet.
Das war mit Hühner- und Tomatensuppe, belegten Brötchen und einem Früchtecocktail, hübsch garniert mit deutschen und niederländischen Fähnchen, üppig bestückt. Snacks, Smalltalk und Fototermine zogen sich rund eine Stunde hin. Wie die niederländischen Gastgeber versicherten, sei so eine Bewirtung der Montferlander Lokalpolitiker vor normalen Sitzungen nicht die Regel.
Die Gastgeberin, Bürgermeisterin Ina Leppink-Schuitema, berichtete, dass der Ratssaal erst vor einem Jahr bezogen wurde. Die Gemeindeverwaltung hat das Erdgeschoss im Gouden Handen, ein ehemaliges Kloster, komplett gemietet. Dort befinden sich auch einige Bürgerbüros, z.B. für die Ausstellung von Personalausweisen und Führerscheinen.
Jeder Platz am ovalen Tisch hat eine Ladestation fürs Handy. Im Saal sind Kameras und Bildschirme installiert, so dass die Bürger die Sitzungen später verfolgen können.
Die Kameras liefen bei der binationalen Sitzung nicht, noch steckt das Projekt zum grenzüberschreitenden Natur- und Kulturtourismus in den Kinderschuhen. Immerhin hat Hardt schon einen Finanzierungsplan vorgelegt. Danach werden die Gesamtkosten auf 5,2 Millionen Euro beziffert.
Phase 1 hat ein Volumen von 1,6 Millionen Euro. 800 000 Euro sollen aus INTERREG V-Mitteln fließen; der Antrag wird im Juni oder Juli gestellt. Die anderen 800 000 Euro teilen sich Deutsche und Niederländer.
Ob und wann das Land NRW als Co-Financier 200 000 Euro besteuert, wisse man erst nach Gesprächen in Düsseldorf, antwortete der 1. Beigeordnete Dr. Stefan Wachs auf eine Frage von Albert Jansen (CDU).
Frühestens im Oktober könnte mit der Umsetzung erster Maßnahmen begonnen werden, sobald die Euregio Rhein- Waal die Punkte auf ihre Förderbarkeit abgeklopft hat, so Andreas Kochs von der Euregio in Kleve.
Die Euregio ist einer der Projektpartner. Weitere seien erwünscht, so Hardt. „Ich finde es toll“, zeigte sich Johannes ten Brink (CDU) von den Planungen angetan.
Und das ist u.a. denkbar:
Aussichtsturm auf dem Hulzenberg
Freischneiden von Sichtachsen auf dem Eltenberg
Kneipp-Pavillon
Info-Tafeln an Einstiegsorten
in Phase 2: Minimierung der ökologischen Barrierewirkung der A 3 durch Ausbau der Brücke zu einem Ökudukt für Reptilien und Kleinsäuger
Bau ein weiteren Brücke bei Voorthuyzen
Auch das leidige Thema Mountainbiker in Hochelten kam auf den Tisch. In Holland hat man das Problem offenbar durch gelenkte Strecken in den Griff bekommen.
Gerd Bartels (BGE) wollte kein Wasser in den europäischen Wein gießen, aber er hinterfragte die fifty-fifty-Kostenaufteilung wo doch nur rund 15 Prozent des Projektgebietes in Deutschland lägen. Helmut Hardt entgegnete, man könne auch auf einer kleineren Fläche viel realisieren, etwa auf dem Eltenberg.
Insgesamt aber war Tenor, dass das Projekt viele Chancen biete.