Ein Beispiel für Burgengeschichte in tausend Jahren ist das Haus Aspel. Erst steht hier eine Erdhügelburg, dann wird daraus eine Steinburg, später ein Schloss, aus dem Schloss ein Kloster, und mit dem Kloster kommt die höhere Töchterschule. Noch heute leben hier zumeist betagte Ordensfrauen der Töchter vom heiligen Kreuz.
Hier auf der Burg erblickt Irmgardis von Aspel das Licht der Welt, die der Siedlung Rees eine erste Blüte beschert. Um 1040 lässt sie über den Gräbern ihrer Eltern anstelle des vom Blitz getroffenen und zerstörten Holzkirchleins eine prachtvolle Kirche erbauen.
Gleich neben der Kirche gründet sie ein Stift. Um diese Anlage entsteht die Siedlung. Um 1050 vermacht sie ihren Besitz, die Burg und Grafschaft Aspel dem Erzbistum Köln. Ein Fresko im Kölner Dom zeigt, wie Irmgardis die Burg dem Kölner Erzbischof übergibt, der damit nun geistlich als Bischof und rechtlich als Lehnsherr in Aspel das Sagen hat. Was Irmgardis den Titel einer Heiligen einbringt. Vielleicht zu unrecht, wie man heute weiß. Denn tatsächlich war es wohl ihre Schwester Irmtrud, die die Schenkung machte.
Wer noch Kraft hat, sollte den Aspeler Berg hinaufgehen. Der Weg führt am Irmgardissaal vorbei über eine kleine Brücke. Beim Anstieg passiert der Wanderer eine Grotte mit Marienstatue.
Wer die Burgenroute auf eigene Faust geht, dem wird nur ein Blick durch das schmiedeeiserne Tor auf die Burgruine Empel gewährt. Schließlich befindet sich das Anwesen, das urkundlich erstmals 1240 als Besitz des Ritters Bernard von Rees erwähnt wird, heute in Privatbesitz. Die Burgkapelle wird 1339 erstmals beschrieben – eine Stiftung des Burgherrn Lutzo von Hönnepel und seiner Frau Lisa. Im Jahr 2007 diente die Ruine als Kulisse für den TV-Film „Das Gelübde“ von Regisseur Dominik Graf.
Wer mehr über das Haus Aspel oder die Burgruine Empel wissen möchte, sollte sich einer Führung anschließen, buchbar bei der Stadt Rees unter 02851/51 187.