Haldern. .
„Es ist schön im musikalischen Hauptquartier Deutschlands zu sein“, sagte Charlie Cunningham am Donnerstagabend in der Haldern Pop Bar. Vielleicht ein bisschen übertrieben, aber auch nicht ganz falsch. Der Engländer weiß natürlich, dass hier schon viele aufstrebende Künstler entdeckt wurden.
Für die über 120 Besucher sollte sich der Besuch gelohnt haben. Sie lauschten sehr aufmerksam dem Virtuosen auf der Bühne und spendierte reichlich Applaus. Cunningham hat zwei große Stärken. Zum einen natürlich die Stimme. Sonst wäre es mit seinen typischen Singer-Songwriter-Stücken auch schwierig. Der Engländer hat eine helle, sehr prägnante Stimme. Sein kräftiges Vibrato verstärkt die Stimmungen. Stark.
Und dann wäre da noch sein Gitarrenspiel, das von der Zeit geprägt wurde, als der Mann aus Oxford in Spanien lebte. Der Flamenco-Einfluss ist unverkennbar. Wer sich auf das durch hohe Fingerfertigkeit geprägte Saitenspiel konzentrierte, wurde geradezu hypnotisiert. Da kann jeder Hobby-Gitarrist nur neidisch werden. Beeindruckend ist auch, wie Cunningham mit harmlos aussehenden Klopfbewegungen einen prägnanten Beat erzeugt.
Im Vorprogramm stimmte Hello Piedpiper die Gäste mit melancholisch-verträumten Melodien ein. Fabio Bacchet, begleitet von einem weiteren Gitarristen, spielt mit unterschiedlichen Stimm-Präsentationen: mal mit viel Hall, mal weniger, mal ganz ohne Mikro – sehr elegant gelöst. Und die Stimme gibt das allemal her. Übrigens: Heute, 21 Uhr, Gabriel Rios live. Eintritt frei.