Emmerich. . Amtsgerichtsdirektor Edmund Verbeet hatte am Freitag seinen letzten Tag und lud zur Abschiedsfeier. Sein Nachfolger wird Prof. Dr. Dirk Stalinski.
Er wollte nicht einfach grußlos über die Rheinbrücke nach Hause fahren. Gestern hatte Edmund Verbeet nach, wie berichtet, fast 25 Jahren seinen letzten Arbeitstag als Amtsgerichtsdirektor in Emmerich. Am Nachmittag lud der Klever privat zu einer Abschiedsfeier ein. „Es soll ein frohes und ehrliches ‘Auf Wiedersehen’ sein“, sagte Verbeet bei einer Ansprache im ansonsten ungezwungenen Rahmen in der Societät.
Viele waren gekommen. Kollegen aus der Justiz, Advokaten, Notare, Vertreter der Jugendämter, der Ärzteschaft, Bürgermeister – alle, die mit dem Amtsgerichtsdirektor in all den Jahren viel zu tun hatten.
„Preußisch froh“ gehandelt
Sie applaudierten Verbeet für seine Abschiedsworte: „Grüßen sie alle Ihre Mitarbeiter! Ich habe immer eine offene Tür vorgefunden, nie Probleme in der Zusammenarbeit gehabt.“ Dafür bedankte sich Verbeet herzlich. Die Arbeit eines Richters könne man „preußisch trocken oder rheinisch froh“ interpretieren. In Emmerich sei man „preußisch froh“ vergegangen. Nämlich den Menschen zugewandt. Das war Verbeets Weg.
Sein Vorgesetzter, Gerd Waldhausen, Präsident des Klever Landgerichtes, überreichte Verbeet eine Urkunde mit den Grüßen des Justizministers und sagte mit einem Augenzwinkern: „Wenn ich vom Landgericht auf der Schwanenburg runter auf ‘meine Ländereien’ guckte, dann wusste ich, um Emmerich muss ich mir keine Sorgen machen. Da ist einer, der sich kümmert.“ Walter Schieck als Sprecher der Anwälte und Notare bedankte sich für Verbeets „verantwortungsvolles Wirken“. Und: „Deine Fähigkeiten hätten sogar ausgereicht, um ein guter Rechtsanwalt zu werden.“ Schiecks Kollege Dr. Martin Armasow spielte, wie auch schon vor knapp 25 Jahren, als Verbeets Vorgänger verabschiedet wurde, Klavier. Schubert.
Das passt zum Kunstfreund Verbeet, der die Kultur auch selbst nicht unerwähnt ließ: „Heute endet die letzte Kunstausstellung im Amtsgericht“ – Verbeet hat dafür gesorgt, dass wechselnde Kunstausstellung Farbe ins sonst graue Amtsgerichtsgebäude brachten: „Es ist das vorläufige Ende. Das sage ich bewusst und fordernd.“
Übrigens: Verbeets Nachfolger kommt auch aus Kleve und heißt Prof. Dr. Dirk Stalinski. Er holt sich am Montag seine Ernennungsurkunde in Düsseldorf ab und wird am Dienstag in Emmerich eingeführt. Ein Bericht folgt.