Isselburg. . Optiker André Röhl hat zu seinem zehnjährigen Firmenjubiläum auf eine Feier verzichtet und lieber die Isselburger Musikschule mit einer Spende bedacht.
Vor zehn Jahren hat er es gewagt. André Röhl machte sich damals selbstständig. Als Augenoptikermeister eröffnete er am 11. Februar 2005 an der Minervastraße 56 sein erstes eigenes Geschäft. Ein Wagnis. Das der Familienvater aber bis heute nicht bereut. Denn: „Es macht immer noch genauso viel Spaß wie am ersten Tag“, so der Isselburger. Vor allem auch dank seiner Kunden, die sein Angebot gern in Anspruch nehmen.
Freunde und Familie als Unterstützer
Spontan hatte sich Röhl vor einem Jahrzehnt dazu entschlossen, sein eigenes Optikergeschäft zu eröffnen. „In Isselburg gab es zu der Zeit ein solchen Angebot nicht. Ich wollte damit eine Lücke schließen“, erklärt der Jubilar. Ein Vorhaben, das gelang. Zusammen mit Freunden und Familie wurde in Eigeninitiative das Ladenlokal an der Minervastraße hergerichtet. Stück für Stück entwickelten er und sein Team die Anlaufstelle für Brillen- und Kontaktlinsenträger in Isselburg. So auch heute noch. Denn um als kleiner Einzelhändler „überleben“ zu können, „muss man sich ständig weiter entwickeln und auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren“, so der Augenoptikermeister. Auch wenn dessen Fachgebiet das Sehen ist, das Wohl der Ohren hat er auch im Blick. So hat sich André Röhl zum Firmenjubiläum etwas besonderes einfallen lassen. „Ich wollte keine große Feier mit Kunden und Lieferanten. Ich wollte viel lieber der Stadt etwas zurückgeben. Ihr quasi ein Geschenk machen. Denn schließlich wissen alle, dass es um die Finanzen Isselburgs nicht so gut bestellt ist“, erklärt Röhl seine Beweggründe. Sofort hatte er auch eine Idee, wem er mit einer Spende eine Freude bereiten könnte. Nämlich der Musikschule Isselburg.
Röhl kontaktierte deren Leiter Guido Schrader und „lief damit offene Türen ein“. „Wir kämpfen mit unseren finanziellen Möglichkeiten“, kann auch der Vorsitzende des Förderkreises der Musikschule, Norbert Arping, bestätigen. Jedes Jahr müsse neu geschaut werden, wie Einsparungen kompensiert werden könnten. Etwa indem Unterricht zusammengelegt würde. Zudem sei die Wartung der Leihinstrumente kostenintensiv. Mehr noch: Einige Instrumente müssten dringend ausgetauscht werden, das machte auch Musikschulleiter Guido Schrader erst jüngst deutlich.
Selbst als Kind Klavier gespielt
Und da kommt dann auch die Spende von André Röhl genau richtig. Der Augenoptikermeister spendete zwei Trompeten im Wert von rund 2000 Euro an die Musikschule. Till Albers (11) und Mathis Dischek (12) nahmen diese gern stellvertretend zusammen mit Norbert Arping entgegen. Röhl selbst spielt zwar kein Instrument mehr, doch in Kindertagen hat er selbst auch am Klavier gesessen und gemerkt, wie wichtig und schön musizieren sein.