Speldrop. . Claudia und Johannes Hemmers haben endlich die Genehmigung, die Scheune gewerblich nutzen zu dürfen – von dienstags bis samstags durchgehend geöffnet
Gut Ding muss Weile haben. Nach einem Jahr Wartezeit haben Johannes und Claudia Hemmers jetzt die offizielle Genehmigung erhalten, die „Speldroper Bauernscheune“ zu betreiben. Ab sofort öffnet der Bauernladen an der L7 (B8)/ Speldrop dienstags bis samstags von 10 bis 19 Uhr.
Bereits im vergangenen Jahr hat Familie Hemmers in der Scheune Obst und Gemüse verkauft, allerdings durfte dieser Verkauf nicht beworben werden, er war auch nur an drei Tagen in der Woche genehmigt. „Jetzt liegt die Genehmigung für die gewerbliche Nutzung vor und wir können mit großen Schildern, die von der Straße aus gut erkennbar sind, werben“, freut sich Johannes Hemmers. Das große „Geöffnet“-Schild lockt bereits neue Kunden an, zuvor war es mehr Mund zu Mund-Propaganda, durch die Kunden den Weg in die Scheune fanden.
Claudia Hemmers wird nun von dienstags bis samstags täglich von 10 bis 19 Uhr mit einer Mitarbeiterin den Betrieb in der Scheune führen, während ihr Mann die Wochenmärkte wie bisher bedient.
Selbst Tische geschweißt
Über Weihnachten haben beide die freie Zeit genutzt, um die Scheune stilecht zu gestalten. „Da ich gelernter Schweißer bin, habe ich Verkaufstische geschweißt, die wir abends auf unsere Ladefläche rollen können, so dass wir morgens und abends lediglich je eine halbe Stunde benötigen, um die Ware zu verladen“, erklärt Johannes Hemmers. Seine Frau hat die Stahlgestelle angestrichen und viele Requisiten zusammengetragen, die der Scheune das passende Ambiente verleihen, wie Kummets, Karrenräder, Sattel und eine antike Waage. Besonders schön sind die alten Holzwagen, in die zukünftig Teigwaren platziert werden. „Wir wollen neben Obst und Gemüse auch qualitativ hochwertige Produkte, beispielsweise Nudeln anbieten“, erläutert Claudia Hemmers. Derzeit sind sie auf der Suche nach einem Bauern, der Schweine und Rinder hält. „Wir haben früher selbst Schweine gemästet und wissen, wie gutes Fleisch schmeckt“, weiß Hemmers, der erst einmal Probeessen wird, bevor er sich für einen Erzeuger entscheidet. „Wenn ich ein Kilo Fleisch anbrate und 800 Gramm bleiben übrig, dann weiß ich, dass ich nicht Wasserfleisch gekauft habe.“ Schließlich ist Claudia Hemmers gelernte Fleischereifachverkäuferin und hat während ihrer Berufszeit in der Metzgerei mitgearbeitet. Eine Käsetheke ist ebenfalls geplant. Aber dazu muss erst einmal das Kühlhaus gebaut werden. „Als nächstes wollen wir den Vorplatz pflastern“, beschreibt Johannes Hemmers weitere Aktivitäten. Manche Kunden kommen von weit her, um sich hier mit frischem Obst und Gemüse einzudecken. „Unseren Kunden bieten wir einen Kaffee an, richtig gemütlich finden sie es in der Scheune mit dem alten Dachgebälk“, erzählt Claudia Hemmers. Doch nach all den Behördengängen hat die Familie den Plan, hier auch ein Bauerncafé zu betreiben, erst einmal zurückgestellt. „Erst muss hier der Betrieb laufen.“ Bei dem reichlichen Angebot dürfte daran kaum gezweifelt werden.