Rees. .

Am 28. Februar 1915 wurde Karl Leisner in Rees geboren. Hier wurde er getauft, ging in den katholischen Kindergarten und zur katholischen Volksschule. Genau vor 75 Jahren, am 9. November 1939, wurde er von der Gestapo wegen seiner Hitler-Kritik in St. Blasien verhaftet. Am gestrigen Sonntag-Nachmittag wurde das neue Stehpult am Geburtshaus Leisners, der heutigen Florastraße 11, mit einer Feierstunde eingeweiht.

Nichte war auch vor Ort

Bernd Hübner, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Rees, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste zur kleinen Gedenkfeier, zu der neben den örtlichen Größen auch die Nichte von Karl Leisner und Vizepräsidentin des Internationalen Karl Leisner Kreises, Monika Kaiser-Haas, gekommen war. Hübner würdigte den Tag der Verhaftung als einen „besonderen Tag in der Stadt“.

Und auch der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers betonte, dass Karl Leisner einer der „besonderen Söhne unserer Stadt“ sei, der stets eng mit seiner Geburtsstadt verbunden gewesen sei. Gerwers würdigte Leisner mit den Worten von Papst Johannes Paul II., indem er ihn als „Vorbild für die Jugend Europas“ bezeichnete.

Auch die Tochter der erst vor wenigen Monaten verstorbenen letzten Schwester Karl Leisners, Monika Kaiser-Haas, hob in ihrer Ansprache die Bedeutung des Elternhauses, der Familie und der Heimat als Ort der wichtigen Glaubenserfahrungen hervor.

2003 Tage Gefangenschaft

„In Rees werden also wesentliche Grundlagen für seine Persönlichkeits- und Glaubensentwicklung gelegt“, so Kaiser-Haas. Das Stehpult des Bildhauers Jürgen Ebert diene ebenso der Erinnerung an den Märtyrer Leisner wie die Büste an seiner Taufkirche St. Mariä Himmelfahrt.

Leisner starb nach insgesamt 2003 Tagen in Gefangenschaft am 12. August 1945 nach schwerer Krankheit. Nicht nur in seiner Geburtsstadt bleibt er unvergessen.