Duisburg-Homberg. Seit Jahren herrscht Stillstand bei der gesperrten Hubbrücke in Duisburg-Homberg. Das könnte sich nun ändern. Was die Stadt Duisburg jetzt plant.
Als Bezirksmanager Markus Dorok am Donnerstagabend (17. August) in der Sitzung der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl zu den „mündlichen Mitteilungen der Verwaltung“ ansetzte, ging ein Raunen durch den Saal. Denn Dorok verkündete Neuigkeiten zur Homberger Hubbrücke. Damit hatte offenbar keiner gerechnet, denn seit sieben Jahren warten die Homberger darauf, dass die Firmen RAG und Ineos Duisburgs älteste Hubbrücke endlich sanieren.
Jetzt scheint sich etwas zu tun, allerdings nicht bei den Eigentümern: Die Stadt hat vor, die Hubbrücke in ihrem desolaten Zustand zu übernehmen und die Reparatur selber zu übernehmen.
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In dem Vertrag, den Duisburg 2020 mit den Eigentümern der Brücke geschlossen hatte, steht etwas anderes. Die Brücke sollte von den Unternehmen saniert werden und erst danach als Schenkung an die Stadt gehen, die dann für die Instandhaltung des 90 Jahre alten Bauwerks zuständig wäre. Drei Jahre nach dieser Vereinbarung ist die Brücke – und mit ihr die bei Radfahrern und Fußgängern beliebte Verbindung ins Erholungsgebiet Rheinaue – allerdings genauso gesperrt wie vorher.
Homberger Hubbrücke in Duisburg: Sondersitzung am 14. September geplant
Begründet wurde das von den Eigentümern zuerst mit der Verzögerung durch die Pandemie. Dann hieß es, dass die Kosten neu kalkuliert werden müssten. Und die sind jetzt offenbar so immens gestiegen, dass laut Markus Dorok „der Kostenrahmen des Vertrages nicht mehr eingehalten werden kann“. Was das im Detail bedeutet, soll auf einer Sondersitzung der Bezirksvertretung am 14. September erläutert werden. Dann wird es auch darum gehen, welche Ausgaben auf die Stadt zukommen könnten und wie das Projekt mithilfe von Zuschüssen finanziert werden kann.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir hatte damals stolz verkündet, dass er in Berlin eine halbe Million Euro Fördergeld für das Denkmal seiner Homberger Heimat organisieren konnte. In den Jahren danach ärgerte er sich öffentlich darüber, dass die Eigentümer ihren Job nicht erfüllten. 2022 fiel sein Fazit dann so aus: „Im Nachhinein muss ich sagen, dass es vielleicht zielführender gewesen wäre, wenn wir uns um die Sanierung selber gekümmert hätten.“ Genau das könnte jetzt passieren, wenn die Politik zustimmt. Die Stadt macht nun Tempo und möchte in der Ratssitzung am 18. September entscheiden.