Duisburg-Hochheide. Bewohner des Hochhauses sprechen von Müll und anderen Problemen. Wie oft kontrollieren hier Stadt und Polizei? Was fällt auf? Ein Überblick.
Müll und Dreck, Tauben, Ratten und Kakerlaken, regelmäßige Lärmbelästigung: Bewohner im „Weißen Riesen“ an der Ottostraße 58 bis 64 in Hochheide berichten von immer schlimmeren Zuständen im und um das Hochhaus herum.
Mehrere Anwohner fühlen sich im Stich gelassen. Früher, so heißt es, hätte das Ordnungsamt hier regelmäßig kontrolliert. Etwa beim Verdacht, dass zu viele Menschen in einer Wohnung zusammen hausen. Manche sprechen gar von einer Kapitulation der Behörden. „Die haben Angst“, sagt eine Bewohnerin. „Der Respekt gegenüber diesen Personen geht leider verloren.“
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Wie reagieren die Stadt Duisburg und die Polizei auf die Zustände im Haus? Dass die Duisburger Stadtverwaltung Angst vor einem Durchgreifen im Hochhaus hat, kann Stadtsprecherin Gabi Priem nicht bestätigen. Das Bürger- und Ordnungsamt berichtet, dass das Umfeld des Gebäudekomplexes seit Jahren dafür bekannt sei, dass dort häufig wilde Müllkippen und Schrottfahrzeuge vorzufinden sind. „Die Beseitigung wird jeweils durch den städtischen Außendienst beauftragt“, sagt Priem. „Grundsätzlich obliegt es natürlich dem Hauseigentümer, sich um die Zustände im und am Haus zu kümmern.“
Weißer Riese: Wohnungsaufsicht der Stadt Duisburg liegen keine Meldungen vor
Der Wohnungsaufsicht der Stadt, die zum Amt für Soziales und Wohnen gehört, liegen bisher keine Mitteilungen über Missstände oder Anträge auf Wohnungsbesichtigung der Bewohner oder Nachbarn vor. Das heißt: Eine Überbelegung einer Wohnung könnte angezeigt werden, dies sei bisher nicht geschehen.
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„Auch die Problematik mit dem Ungeziefer müsste angezeigt werden. Wenn dieses nachweislich durch die von Bewohnern gelagerten Gegenstände/Stoffe angezogen wird, ist die Wohnungsaufsicht zuständig“, so Priem.
Mit Blick auf den illegalen Müll und die Schrottfahrzeuge werde das Umfeld seitens der Stadt „regelmäßig“ kontrolliert. „Ansonsten erfolgen die Einsätze des städtischen Außendienstes sporadisch bzw. aufgrund aktueller Beschwerden“, so Priem. 2023 gab es bisher rund 70 Einsätze dieser Art am Hochhaus.
Polizei Duisburg: Rund 200 Einsätze im und um den „Weißen Riesen“ in Hochheide
Die Polizei zählt hier in einem Jahr, also von Juli 2022 bis Juli 2023, insgesamt 281 Einsätze. Zieht man jene ab, die nicht in direkter Verbindung mit dem Haus stehen, Unfälle auf der Straße etwa, kommt die Behörde auf rund 200 Einsätze in einem Jahr. Spitzenreiter mit 43 Einsätzen sei „Hilfeersuchen“. Etwa, wenn beispielsweise ein schreiender Nachbar gegen die Wand klopf. 22 Einsätze gab es wegen Ruhestörung – „nicht nur in, sondern auch vor dem Gebäude. Das waren dann auch schon mal schreiende Jugendliche“, erklärt eine Polizeisprecherin.
Die Polizei betont: Nicht immer gab es bei Einsätzen auch eine Feststellung. Als Kriminalitätshotspot kann die Behörde das Umfeld des „Weißen Riesen“ nicht bezeichnen. „Da wohnen halt viele Menschen auf engem Raum, da bleibt sowas nicht aus.“ Die Sprecherin gibt ein Beispiel: In ganz Duisburg gebe es rund 500 Einsätze – pro Tag. Im Vergleich dazu seien 200 in einem Jahr nicht sonderlich viel. Und: „Laut Kriminalitätsstatistik ist Hochheide auf Platz 12 der Stadtteile.“
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- Dem städtischen „Kommunalen Integrationszentrum“ (KI) ist bekannt, dass es rund um das Hochhaus seit längerem Probleme „durch den Zuzug von Zugewanderten verschiedenster Art“ gibt, heißt es bei der Stadt. Das KI biete verschiedene Beratungs- und Unterstützungsangebote.
- Dazu gehören unter anderem das Projekt „Nah dran“, das einmal im Monat ein Frauenforum für rumänische Frauen im Quartiersbüro Hochheide (Moerser Straße 245) durchführt. Geplant sei hier außerdem eine Informationsveranstaltung für Neuzugewanderte aus Rumänien.
- Im Quartiersbüro gastiert außerdem das Projekt „Beratung und Integration in Duisburg“, zweimal wöchentlich können rumänische Zugewanderte Beratung in Anspruch nehmen. Ein Beratungsangebot für alle Menschen mit Einwanderungsgeschichte gibt es ebenfalls ein- bis zweimal die Woche. Weitere Informationen zum Kommunalen Integrationszentrum gibt es online auf www.duisburg.de.