Duisburg-Homberg. Wohnungen, Gastronomie, Gewerbe: Auf dem Areal „Plange Mühle“ in Duisburg-Homberg tut sich etwas. Fotos geben Einblicke in die Arbeiten.
Hochwertige Wohnungen, Gastronomie und Gewerbe, Freizeitflächen, auf denen die Duisburgerinnen und Duisburger in Homberg am Rhein zusammenkommen können: Was die Immobiliengesellschaft Plange aus Neuss auf dem Areal „Plange Mühle“ plant, klang schon beim Bekanntwerden Ende 2020 spektakulär. Ein halbes Jahr später starteten die Abrissarbeiten. Bagger rollten an, rissen unter anderem die auffälligen Silos auf beeindruckende Weise ein.
Dann begann der Krieg in der Ukraine, der aufgrund der „nicht kalkulierbaren wirtschaftlichen Konsequenzen“, so teilte 2022 die Immobiliengesellschaft mit, die Arbeiten stoppte. Was passiert aktuell auf der riesigen Fläche in Homberg?
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Wer das Areal direkt am Rhein von der Königstraße aus betritt, dessen Blick fällt automatisch auf das imposante Fabrikschloss, das schon von weitem zu erkennen ist. Es steht auf dem Quartier 1. Wie berichtet, soll das Großbauprojekt sich auf drei Quartiere aufteilen, der Fokus liegt zunächst auf dem ersten Quartier. Es ist ruhig an diesem Mittwochnachmittag, lediglich ein Herr läuft mit einer Schubkarre vorbei. Stillstand? „Nein“, sagt der zuständige Architekt Peter Kling. „Wir arbeiten hier aktuell noch mit angezogener Handbremse.“
Plange Mühle in Homberg: 30 Wohnungen in unterschiedlichen Größen
Vorbereitende Maßnahmen für den Innenausbau sei das Stichwort. Schon in den nächsten Wochen möchte die Immobiliengesellschaft die Bauaufträge vergeben. Der Baustart, so der Plan, soll dann Anfang September folgen. 30 Wohnungen in unterschiedlichen Größen sollen im Fabrikschloss entstehen. „Dafür wurde das Dach geöffnet, um die alten Silozellen rauszunehmen. Anschließend kam ein Stahlgerüst rein, ehe der Innenausbau startet“, erklärt Kling und betritt das Schloss durch die kleine Tür. Der Weg führt in einen Raum im Erdgeschoss. „Hier spürt man, dass das mal Silozellen waren“, sagt der Architekt.
Der Raum sieht eindrucksvoll aus. Der Blick an die Decke lässt die Silozellen erkennen. Wie auf dem Kopf stehende Pyramiden ragen sie herunter. „Unsere Hoffnung ist, dass hier mal Raum für Eventgastronomie entsteht“, sagt Kling. Direkt gegenüber vom Schloss steht das „Comptoir“, dessen Dachsanierung bereits abgeschlossen ist.
Umbau unter Denkmalschutz
Schon bald steht der Einbau der neuen Fenster an. Der Plan sieht hier einen Gastronomiebetrieb vor, der dann auch die Räumlichkeiten im Fabrikschloss bewirtschaften könnte. „Hier soll eine Physiotherapiepraxis rein“, sagt Kling, während er die Tür des zweiten Raums im Erdgeschoss des Schlosses öffnet.
Großbauprojekt in Duisburg-Homberg: Quartier 1 könnte Ende 2025 abgeschlossen sein
Dass hier in letzter Zeit gearbeitet wurde, lässt sich vor allem an den Wänden sehe. Die Entkernung des Schlosses ist mittlerweile abgeschlossen. Drei Monate standen Strahlarbeiten an, ein Verfahren, bei dem unter Hochdruck ein feiner Sand gegen die Wände geschossen wird. „Die alte Schicht auf den Wänden wurde so mühselig abgemacht“, erklärt Kling.
Anschließend bekommen sie einen neuen Grundputz, dann die Dämmplatten. „Die Innendämmung ist notwendig für eine bessere energetische Versorgung.“ Die Immobiliengesellschaft möchte auf Langfristigkeit beim Bestand des Objekts setzen. So möchte sie auch eine Fußbodenheizung einbauen, auf das Dach kommen zwei Wärmepumpen.
Sollte alles nach Plan laufen, könne das Quartier 1 Ende 2025 abgeschlossen sein. Anschließend folgen die Quartiere 2 und 3. Aber: „Während hier schon gebaut wird, laufen die Vorbereitungen und Planungen für das zweite Quartier schon“, sagt der Architekt. Gespräche mit dem Denkmalschutz, Beantragung von Fördermitteln – die Liste der Dinge, die im Vorfeld geregelt sein müssen, ist lang. Seit vier Jahren beschäftigt sich Kling nun schon mit der Plange Mühle, ist im Schnitt zwei Mal die Woche auf dem Areal, um sich einen Eindruck vom Fortschritt zu verschaffen. „Das ist hier schon ein sehr besonderes Projekt für mich. Alleine schon wegen der Größe.“
Plange Mühle in Duisburg-Homberg: Pflastersteine werden wieder integriert
Der Weg zurück führt durch eine Steinwüste. „Das sind die alten Silos, die wir eingerissen und geschreddert haben“, erklärt der Architekt. Die hochwertigen Pflastersteine, die hier vorher verbaut waren, haben die Verantwortlichen aufgehoben. „Die werden wiederverwendet“ sagt Kling. Ziel sei es, den Charme des alten Geländes zu erhalten. „Über die Pflastersteine sind früher die Kutschen gefahren. Wenn man so einen Charakter behalten kann, dann ist das ein ganz besonderes Gefühl.“
>>> „PLANGE MÜHLE“ IN DUISBURG-HOMBERG: FESTE UND WEIHNACHTSMÄRKTE
- Im August 2023 sollen die Vorverträge für die Vermietungen auf dem Areal gemacht werden, kündigt Architekt Peter Kling an.
- Auch das Außengelände soll laut Plan von der Öffentlichkeit genutzt werden können. „Das Thema war von Anfang an, Homberg an den Rhein zu bringen“, so Kling. Stadt- und Dorffeste, Weihnachtsmärkte und sonstige Veranstaltungen sind hier in Zukunft denkbar.
- Laufende Informationen zum Projekt und dem Baufortschritt gibt es auf der extra eingerichteten Internetseite www.plangemuehlehomberg.eu.