Duisburg-Rumeln/Kaldenhausen. . Michael Eller kam mit dem Programm „Ahoi, die Kreuzfahrer kommen“ nach Duisburg. Er weiß, wovon er spricht: 50 Schiffsreisen hat er hinter sich.

Mit seiner Mütze sieht er aus wie eine gewagte Mischung aus Käpt‘n Blaubär und Käpt‘n Iglo, umso mehr, wenn er mit nautischem blau-weiß gestreiftem Sweat-Shirt auf die Bühne des Rumelner Kulturspielhauses springt. Und Geschichten erzählen, das kann er allemal: ‚Kapitän‘ Michael Eller weiß, wovon er redet in seinem Programm „Ahoi, die Kreuzfahrer kommen“, denn auf genau 50 Schiffsreisen hat er bereits ein Millionenpublikum bespaßt. „Allein wenn man sieht, wie sich Leute auf einem Kreuzfahrtschiff benehmen, das liefert schon den ausreichenden Stoff für ein Comedy-Programm“, meint der aus Mainz kommende Entertainer.

Eine Mischung aus Rentner und Granate

Wen er alles auf solchen Schiffen trifft, macht den Charme dieses Programms aus. „Eine Frau stellte sich mir vor: ‚Ich bin eine Mischung aus Rentner und Granate‘, so dass sie sich als 92-jährige, aber umtriebige ‚Renate‘ entpuppte“, lacht der Comedian aus Rheinland-Pfalz. Übrigens ist er dann mit ihr und ihren älteren Freundinnen abends noch durch die Bars und Discos an Bord gezogen.

„Das schöne an einer Kreuzfahrt ist: Du wachst jeden Morgen woanders auf - mal ist es Kabine 217 oder 298, oder 312..“, kokettiert der sympathische Single und die etwa 100 Zuschauer denken eigentlich an die Sonnenaufgänge, die er vor den unterschiedlichsten Küsten schon erlebt hat.

Der Führerschein war erstmal weg

Aber auch als Landratte hat Michael Eller einige Abenteuer erlebt. Als er von einer unförmigen, molligen Polizisten nachts auf der Rückfahrt nach Mainz von einem Auftritt kommend angehalten und von ihr keck gefragt wird: „Na was, meinen Sie, passt mir nicht?“, gab Eller als Antwort: „Größe 36.“ Der Führerschein war dann erstmal futsch, aber: „Zum Glück war ich dann wieder einen Monat auf dem Schiff als Comedian unterwegs.“

„Am besten sind immer die Rentner, die um sechs Uhr morgens mit einem Handtuch eine Liege auf dem Sonnendeck reservieren, dann noch beste Liegeplätze im Schatten blockieren und den Rest des Tages an der Ocean-Bar verbringen – da kannst du davon ausgehen, diese Leute klauen auch bei KIK“, spottet der Spaßmacher über unselige Zeitgenossen.

Die Sache mit der Selbsterkenntnis

So weiß Michael Eller auch, dass ausgerechnet die Kreuzfahrtgäste Geschichten hören wollen, über Menschen, die Passagiere einer Kreuzfahrt sind. „Nur die erkennen sich leider meist nicht selbst dabei, sondern denken, es sind immer die anderen“, hält der weit gereiste Comedian den Gästen den Spiegel vor.

Und auch die Hälfte der Rumelner Zuschauer fühlt sich nach einer Spontanumfrage ertappt, waren sie doch schon selbst an Bord der AIDA oder eines anderen Ocean Liners. Herzhaft lachen konnten die Gäste im Kulturspielhaus jedenfalls trotzdem, vielleicht auch über ihre eigenen Marotten...