Duisburg-Hochheide. . Polizei zeigten in der Duisburg-Hochheider Ladenstadt, wie man sich vor Taschendieben schützen kann. Tricks der Langfinger verrieten sie auch.
Wer am gestern das Kaufland-Einkaufscenter in der Ladenstadt Hochheide betrat, konnte sie mit bloßem Auge erkennen: Ältere wie jüngere Einkäufer trugen ihre Trage- und Jackentaschen offen, Portemonnaies und hochwertige Smartphones blitzten neben dem Reißverschluss hervor. „Langfinger haben dann leichtes Spiel“, wissen die Kriminalhauptkommissare Susanne Thelen und Torsten Meldau.
Im Rahmen der landesweiten Kampagne „Augen auf und Tasche zu!“ informierten die beiden Experten aus dem Duisburger Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz die Bürger über Möglichkeiten, sich vor Taschendieben zu schützen und klärten über die gewieften Diebestricks auf. „Wo tragen Sie ihr Portemonnaie?“, fragte Thelen einen älteren Mann. „In der Gesäßtasche“, antwortete dieser.
Die Geldbörse aus der Gesäßtasche gezogen
Ein ungünstiger Ort, wie Thelen verdeutlichte: „Wenn Sie sich gleich übers Band lehnen, um die Ware auf das Einkaufsband zu legen, kann Ihnen jemand das Portemonnaie aus der Tasche ziehen.“ Der Mann verstand, legte das Portemonnaie dann in die sichere, verschließbare Innentasche seiner Jacke.
Thelens Beispiel greift nur einen der Orte auf, an dem Diebstahl passieren kann: Kaufhäuser, Wochenmärkte, Großveranstaltungen, Haltestellen und öffentliche Verkehrsmittel – „hier ist die Sorglosigkeit oft besonders hoch und Diebe nutzen das aus“, so Meldau. Eine beliebte Masche: drängeln und bekleckern. „Man wird angerempelt, scheinbar versehentlich mit Flüssigkeit bekleckert. Beim Reinigungsversuch greift der Dieb in die Tasche“, erklärte Meldau.
Ein unaufmerksamer Moment reicht
Typische Supermarkt-Situation: „Jemand fragt, wo die Milch steht, ob er Ihnen die Tasche kurz halten soll oder ob Sie einen Euro wechseln können.“ Diese Fragen seien mit Vorsicht zu genießen, denn der unbeobachtete Moment könne schnell ausgenutzt werden. „Generell sind jüngere wie ältere Menschen betroffen. Diebstahl setzt auf die Sorglosigkeit des Gegenübers und die besteht nunmal altersübergreifend“, so Meldau.
Deshalb seien Aufklärungs-Aktionen ohne Uniform und im direkten Dialog mit dem Bürger wichtig: „Die Leuten berichten uns, wo sie sich mehr Sicherheit wünschen.“ So verteilte das Team auch Flyer auf türkisch, um Neuzugewanderte zu erreichen.
Einige Tipps nahmen die Bürger vom Info-Stand mit. Beispielsweise erfuhren sie, dass man keine größeren Bargeldbeträge mitnehmen sollte, gestohlene Kreditkarten mit dem Sperrnotruf 116166 sofort unbrauchbar gemacht werden können und es empfehlenswert ist, Taschen beim Anprobieren von Kleidung nicht über die Stuhllehne zu hängen. „Das klingt selbstverständlich, wird aber im Alltag sehr oft vergessen. Jeder kann die Tipps beherzigen“, sagten die Kriminalhauptkommissare.
Zahl der Diebstähle ist rückläufig
„In Hochheide und in anderen Duisburger Stadtteilen sehen wir, dass Aufklärungskampagnen und unsere Präsenz vor Ort wirken und Straftätern weniger Handlungslücken offen stehen“, sagte Kriminalhauptkommissar Torsten Meldau. Hiesige Beamte zählten im vergangenen Jahr 1598 Fälle von Diebstahl im Stadtgebiet. Das sind rund 600 Diebstähle weniger als im Jahr 2017.
Informationen und Beratung gibt’s online unter www.polizei-nrw.de/duisburg sowie bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle per Mail: kkpo.duisburg@polizei.nrw.de oder unter 0203/2804254