Duisburg-friemersheim. . Vertreter von SPD und CDU haben sich die Feuerwache an der Clarenbachstraße in Friemersheim angesehen und halten die Zustände für unzumutbar“.
Es ist inzwischen ein Dauerthema und betrifft nahezu alle Bezirke und Stadtteile: Der marode Zustand der Wachen für die Freiwillige Feuerwehr. Das Fazit der SPD nach ihrem Besuch der Friemersheimer Wache fiel dementsprechend aus und entbehrt auch nicht eines gewissen Zynismus. „Feuerwehrleute sollten der Gefahr im Einsatz begegnen, nicht auf der Wache.“
Der Rheinhauser Fraktions-Chef Marcus Mellenthin, selbst aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr in Rumeln-Kaldenhausen, beschreibt die Zustände in der Friemersheimer Wache als „unzumutbar“. Auf Einladung der Freiwilligen Feuerwehr hatten neben ihm unter anderem Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske und die Ratsmitglieder Elke Patz und Reiner Friedrich die Löschgruppe an der Clarenbachstraße besucht.
Laut Marcus Mellenthin stellt seine Partei seit gut einem Jahrzehnt regelmäßig Anfragen und Anträge zum Zustand der Feuerwachen. Seit drei Jahren stünde die Zusage der ehemaligen CDU-Dezernentin Daniela Lesmeister im Raum, dass bis zum Jahr 2020 alle Freiwilligen Feuerwachen in Rheinhausen den aktuellen Arbeitsschutzbestimmungen und Vorschriften für den Bau öffentlicher Gebäude entsprechen würden. Die Wache der Berufsfeuerwehr würde sodann im Jahre 2021/2022 folgen.
Es fehlt die „Schwarz-Weiß-Trennung“
„Davon war in der Wache Friemersheim nicht ansatzweise etwas zu sehen. Das Dach ist undicht, die rausfahrenden Feuerwehrfahrzeuge haben gerade einmal 50 Zentimeter Abstand zu den Spinden und es fehlt eine Schwarz-Weiß-Trennung. Diese bauliche Maßnahme soll dafür sorgen, dass vom Einsatz kontaminierte Kleidung nicht mit privater Kleidung in Berührung kommt und sollte eigentlich Standard sein.“
Von der Stadtverwaltung sei der Zustand auf der Friemersheimer Feuerwache mit der Schulnote 6 benotet worden, so die SPD weiter. Die anderen Feuerwachen stünden mit der Note 5 nicht wesentlich besser da. „Für die SPD Rheinhausen ist das ein unhaltbarer Zustand. Entsprechend wurde bereits sowohl das zuständige Dezernat, als auch die Geschäftsführung des IMD (der Stadttochter gehört das Gebäude, d. Red.) dazu aufgefordert, diese desolaten Umstände unverzüglich abzustellen.“
CDU: „Verrückte Welt“
Einige Tage nach der SPD äußerte sich auch die Rheinhauser CDU zum Thema: „Verrückte Welt. Da engagieren sich Lebensretter, Sanitäter und Feuerwehr-Leute für den Schutz und die Unversehrtheit ihrer Mitmenschen – und die Öffentliche Hand lässt diese so unverzichtbaren, durchweg ehrenamtlichen Helfer im Regen stehen“, schreibt Ferdi Seidelt, Vorsitzender der Union in der Bezirksvertretung Rheinhausen . Es sei nicht zu erklären, warum es in den Betrieben der Wehrleute so wenig zeitgemäß aussieht.
„In der Halle stehen die Fahrzeuge eng an eng, nicht nur klassisch neben-, sondern auch hintereinander. Das neue Einsatzfahrzeug, was in diesen Tagen erwartet wird, passt kaum noch durch das Portal der denkmalgeschützten Gemäuer. Zwei Blech-Container wurden über Jahre gegen den Mangel an Aufenthaltsräumen eingesetzt, sie müssen weg. Unter dem Strich braucht der Löschzug Friemersheim mehr Räumlichkeiten zum Aufenthalt und zur Aufstellung von Spinden.“
Stadt lässt Anfrage unbeantwortet
Die Stadtverwaltung ließ eine Anfrage der Redaktion zum Thema unbeantwortet. Wir hatten unter anderem nachgefragt, wann die Missstände an den Wachen im Bezirk Rheinhausen beseitigt werden würden. Ebenso wollten wir wissen, ob womöglich gleich mehrere neue Wachen zeitgleich via modernen Modulbausystemen geplant und gebaut werden könnten.