Duisburg-Rheinhausen/Köln. . Großer Auftritt für die Duisburger in der WDR-Show „Der beste Chor im Westen“. Bis an die Spitze hat es nicht gereicht. Gefeiert wurde trotzdem.
Nun, es hätte besser laufen können. Etwas weniger Nervosität bei den jungen Sängern - etwas mehr Aufgeschlossenheit und Experimentierfreude bei der Jury, in der Profis saßen wie WDR-Rundfunkchormitglied Rolf Schmitz-Malburg und Gesangsdozentin Jane Comerford. Mit Rhythmus, Schwung und Herzblut hatten die Musical-Kids ihren Wettbewerbsbeitrag gesungen - und es beim Fernsehfinale „Der beste Chor im Westen“ dann doch nicht unter die ersten drei geschafft. Ausgerechnet gegen den Riesenchor der „Erben“ aus Köln flogen sie raus. Und trotzdem: „Insgesamt eine Supergeschichte“, zog Chorleiterin Christa Becker am Tag danach Bilanz. „Die Kinder sind wieder einmal mehr zusammengewachsen!“
Während am Freitagabend bei der Liveshow des WDR in Köln bei den Jüngsten noch ein paar enttäuschte Tränchen geflossen waren, verflog die Enttäuschung über den verpassten Sieg daheim ruckzuck. Von Eltern und Fans wurden die jungen Sänger abends spät in Rheinhausen empfangen. Sie hatten vor dem Jugendzentrum für ihre nunmehr berühmten Kids sogar ein Herz aus Teelichtern platziert. Gemeinsam wurde gefeiert bis zum frühen Morgen.
„Damit sind wir nicht zu vergleichen“
Chorleiterin Christa Becker klang am Samstag wieder topfit. „Schade“, sagte sie. Wobei sie die Entscheidung der Jury nicht allzu überraschend fand. Landeten doch mit den Chören Flow aus Aachen und Bonn Voice aus Bonn halbe Profis mit wahren Kunstgesängen auf den ersten beiden Plätzen. „Wir sind ein toller Kinder- und Jugendchor. Aber damit sind wir nicht zu vergleichen. Die haben ausgebildete, studierte Stimmen.“ Vermutlich, mutmaßt sie, habe man im Endeffekt auch gar nicht ins professionelle Gesamtkonzept gepasst. Zum Gewinn gehörten neben 10 000 Euro auch ein Auftritt mit dem WDR-Rundfunkchor und die Teilnahme am Eurovisionswettbewerb der Chöre.
Bei der Liveshow am Freitagabend waren die jungen Rheinhauser als erste an der Reihe, vorneweg die Solistinnen Anna Sofie, Jaqueline und die kleine Lena. „Los geht es mit den Jüngsten!“, verkündete Moderator Marco Schreyl.
Glücklich und erleichtert
Die gute Laune der Kids steckte gleich alle an. Mit Dirigentin Katharina an der Spitze sangen sie das Lied „Go tell it on the mountain“ (mit Rap-Einlage!). Hatten die Kids aber zuvor immer viel Lob vom Jury-Quartett erhalten, waren die Experten diesmal strenger. „Die Linien wurden nicht ganz zu Ende gesungen“, hieß es, auch mit den Solopartien waren sie nicht ganz zufrieden. Die jungen Sänger selbst sahen nach dem Auftritt glücklich aus. Und erleichtert. Strahlende Gesichter, mittig Greta, 10 Jahre, am Mikrofon. „Man kann alles rauslassen, weil das Publikum so nett ist“, freute sie sich. Wie sich so ein Fernsehauftritt anfühle? Ähnlich wie in der Schule vorn an der Tafel. Nur noch aufregender.
Die Finalrunde mit Weihnachtsliedern fand schon ohne die Musical-Kids statt. Aber die Sieger der Herzen waren die jungen Duisburger allemal. Und wer weiß, wie alles ausgegangen wäre, wenn sie es bis zum Zuschauer-Voting geschafft hätten. Denn wie hatte Rolf Schmitz-Malburg richtig gesagt: „Ihr seid jung. Euch gehört die Zukunft!“
>>> Das war die Jury <<<
In der Jury saßen Rolf Schmitz-Malburg (WDR-Rundfunkchor), Jane Comerford (Hochschuldozentin, Frontfrau der Band Texas Lightning), Natalie Horler (Sängerin Cascada) und TV-Entertainer Giovanni Zarrella
Die Musical-Kids traten im Finale mit vier weiteren Chören an. Nach Runde eins flogen sie und die Chorgemeinschaft Voßwinkel-Höingen, ein Männerchor aus dem Sauerland, raus. Die übrigen drei Chöre kämpften mit Weihnachtsliedern beim Zuschauervoting um Platz eins. Gewinner wurden Bonn Voice aus Bonn, dahinter landeten Flow aus Aachen und Die Erben aus Köln