Duisburg-Bergheim. . Die Bergheimer Mühle rottet vor sich hin. Nach dem Aus für Pläne des Werkvereins Gelsenkirchen möchte der Besitzer die Mühle nur noch loswerden.

Die Bergheimer Mühle steht inzwischen schon seit mehr als sieben Jahren leer. Anfang 2018 hatten Investitionspläne des Werkvereins Gelsenkirchen für Wirbel gesorgt (wir berichteten mehrfach). Das Unternehmen gehört zur Diakonie und betreibt hauptsächlich Wohn- und Arbeitseinrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Und genau dieses wollte man auch in Bergheim machen.

Wie steht’s um die Sicherheit?

Dafür sollte aber nicht nur die Mühle saniert, sondern auch die Wiese rundherum bebaut werden. Das störte viele Bergheimer, weil die Freifläche bei Festivals wie dem Mühlen- und dem Folkfest genutzt wird. Gegen diese Proteste wollte der Werkverein allerdings nicht anbauen und zog sich zurück. Der Vorstandsvorsitzende Reiner Schäfer hatte seinerzeit davor gewarnt, dass es dann wohl nicht mehr lange dauern wird, bis die Mühle aus Verkehrssicherungsgründen mindestens eingezäunt werden muss.

Das ist bis heute noch nicht geschehen. Allerdings ist auch sonst nichts passiert. Die Immobilie wird von einem Mülheimer Maklerunternehmen unter der Überschrift „Ein historisches Kleinod sucht einen Käufer“ angeboten. Kostenpunkt: 390.000 Euro. Auf die Anfrage der Redaktion, ob es weitere Interessenten gibt, gab es keine Antwort. Jedenfalls werden in der Anzeige auch Vorschläge zur zukünftigen Nutzung gemacht:

„In den vergangenen Jahren wurde die Immobilie gastronomisch genutzt und ist dementsprechend technisch komplett ausgerüstet. Reizvoll wäre sicher auch die Umwidmung in ein Wohngebäude.“ Ob sich das mit dem Denkmalschutz vereinbaren ließe, bleibt allerdings offen.

Reiner Schäfer vom Werkverein bestätigte noch einmal den dauerhaften Rückzug: „Der Werkverein hat keinerlei Ambitionen mehr aktiv zu werden.“ Er macht nur die Ausnahme, dass sich das ändern könnte, wenn die Stadt den Werkverein noch einmal konkret ansprechen würde, wovon er allerdings nicht ausgehe. „Es gibt für alles ein Zeitfenster, nur jetzt ist es eigentlich geschlossen.“

Die Zukunft der Mühle ist weiter unklar. Auch die evangelische Friedenskirchengemeinde, die direkt anliegt, will und kann den Kaufpreis nicht aufbringen. Aus Kreisen der Kirche war Anfang des Jahres zu hören, dass die Mühle kaum noch mehr als 100.000 Euro wert sei.

Hohe jährliche Kosten

Das sehen die Eigentümer wohl anders. Einer von ihnen äußerte dazu zu Jahresbeginn, dass er das Gebäude gerne verkaufen würde. Sein hälftiger Anteil daran würde ihn jedes Jahr nur 30.000 Euro kosten. Das dürfte wohl noch einige Zeit so weiter gehen. Bewegung ist nicht in Sicht.