Rheinhausen-Asterlagen. . Unbekannte haben vor eine Weide in Asterlagen, auf der Galloway-Rinder grasen, eine Spruch auf die Straße gemalt, der die Zucht anprangert.

Der Spruch in schwarz-blauer Farbe erstreckt sich über Minimum 20 Meter entlang der Weide an der verlängerten Hochheider Straße in Asterlagen. Er handelt von geraubten Kälbern, die ermordet werden sollen und ihrer vergewaltigten Mutterkuh. Ein Pfeil zeigt auf die Weide, auf der zwei Galloway-Rinder grasen. „Zuerst haben wir uns geärgert“, sagt Bernd Träger, der die Zucht gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Fred betreibt. Inzwischen gehe man mit dem Spruch unbekannter Herkunft aber gelassen um. Zumal der Inhalt jeder Grundlage entbehre.

Hobbyzüchter wehren sich: Kritik entbehrt jeder Grundlage

Die Hobbyzucht der beiden 72-Jährigen habe mit industrieller Fleischgewinnung rein gar nichts zu tun, sagt Bernd Träger. „Unsere 14 Tiere haben auf mehreren Weiden ausreichend Weideland zur Verfügung. Pro Tier geht man von einem Hektar aus.“ Von vergewaltigten Mutterkühen könne nicht die Rede sein, ebenso davon, dass Jungtiere der Mutter weggenommen würden. „Wenn sie keine Milch mehr gibt, fangen die Kälber ganz von alleine an zu grasen“, sagt Fred Träger. Geschlachtet würden die Tiere frühestens nach zwei Jahren, eher mit drei Jahren, auch das sei ein üblicher Vorgang in der Freilandhaltung.

Vor sechs Jahren haben die beiden Trägers mit der Zucht der aus Schottland stammenden Rinderrasse begonnen. Sie kauften zwei Kühe aus Luxemburg, später einen Bullen, den sie laut eigener Aussage vor dem Schlachthof bewahrten. Den ein oder anderen Zuchtbullen haben sie im Verlaufe der Zeit verkauft, „die haben dann bei Schauen diverse Preise bekommen.“ Aktuell besteht die kleine Zucht aus zwei Kühen, zwei Jungbullen, fünf Zwei- bis Vierjährigen sogenannten Fersen, einem Zuchtbullen und vier Kühen.