Duisburg-Rheinhausen. . Vor dem Auftritt wurden Liedertexte ausgeteilt. Walter Pavenstedt und sein Hafenchor traten im Volkspark Rheinhausen auf. Rund 500 Besucher kamen.
Unter freiem Himmel erklingt Musik, Leute verschiedenen Alters sitzen zusammen und singen mit: Das Mitsingkonzert im Rheinhausener Volkspark ist zu einer echten Tradition geworden. Im Rahmen der Sonntagskonzertreihe betrat der Duisburger Hafenchor die Bühne. Rundherum nahmen die Besucher Platz. Ob zufälliger Besucher oder Stammgast -- bei freiem Eintritt konnte sich jeder dazugesellen.
Inmitten des Parkgrüns fand sich trotz stolzer 30 Grad so manches schattige Plätzchen. Die große Wiese vor dem Musikpavillon wurde kurzerhand zum Sitzplatz umfunktioniert. Rund 500 Besucher füllten die Reihen. Grüne Stühle waren aufgebaut. Unter bunten Sonnenschirmen ließ es sich gut aushalten. „Lecker warm hier“, stellte Walter Pavenstedt in sympathischer Ruhrgebietsmanier fest. Pavenstedt ist auch unter dem Namen „Mister Ruhrorter Hafenfest“ bekannt: Er ist der Begründer des Hafenfestes, das in diesem Jahr zum 25. Mal stattfindet. Erst kürzlich wurde er für sein ehrenamtliches Engagement in der Kategorie Kultur mit der Homberger Ehrenmedaille ausgezeichnet.
14 Sängerinnen und Sänger standen auf der Bühne
Der Duisburger Hafenchor ist sein „Baby“: Im Juni 1994 veranstaltete der Chor ein kleines Konzert vor der Schifferbörse. Heute ist die Gruppe fester Bestandteil des Kulturlebens. 14 Sängerinnen und Sänger standen am Sonntag auf der Bühne. Wochenlang haben sie geprobt.
Die Proben haben sich gelohnt: Der Chor bot ein erstklassiges Programm mit einer Mischung aus maritimen Liedern, Schlagern, Popsongs und Musicalstücken. Mit Freude an der Musik dirigierte Pavenstedt nur mit seinen Händen. Ein zarter Fingerzeig und die Sängerstimmen erklangen. Angefangen mit „Ein Lied zieht hinaus in die Welt“ von Jürgen Marcus, über „Er gehört zu mir“ von Marianne Rosenberg“ bis hin zu klatschendem Rhythmus von „Butterfly“, sang das Publikum kräftig mit. Modern ging’s weiter mit Helene Fischers Allzeit-Hit „Atemlos durch die Nacht“, den sogar die Männer mit etwas tieferer Stimme gekonnt trällerten.
Helene Fischer und Howard Carpendale
Und der Hafenchor kann nicht nur soft: Rockige Töne gab’s beim Gesang zu „Tage wie diese“ von den Toten Hosen. Bei englischen Songs wie „Sweet Caroline“ und Howard Carpendales „Hello Again“ wurde das Mitsingen kniffliger. Aber kein Problem: Liedtexte wurden ausgeteilt, so dass jeder mitsingen konnte.
Zwei, die keinen Liedzettel brauchten, waren Helmut und Elisabeth Tröchtner. Beide kommen seit vielen Jahren zum Sonntagskonzert. Im Blumenkleid saß Elisabeth auf ihrem Rollator und wippte mit. „Das ist wie früher, als wir am Rhein gesungen haben“, fand die 87-jährige. Ihr Mann Helmut lachte: „Zum Lied ‘Spiel noch einmal für mich Habanero’ von Caterina Valente haben wir immer getanzt. Es ist so schön, dass der Chor es gesungen hat.“ Damals war Helmut Schiffsjunge. Bei den zahlreichen Hafenliedern, die der Chor sang, ging ihm und den anderen Zuhörern das Herz auf.
Ein Lob von Mister Hafenfest
Zum „Duisburger Hafenlied“ sangen alle mit: „Wer in Duisburg vor Anker geht, der fühlt sich vom Atem der Welt umweht, fühlt sich zuhaus und kehrt ein, in Duisburg am Rhein“. Pavenstedt war begeistert: „Sie sind ein tolles Publikum.“ Er freut sich nun gemeinsam mit den Sängern auf das kommende Hafenfest ab Freitag, 27. Juli. „Wer selber einmal dabei sein möchte, kann gern mitmachen“, sagte Pavenstedt. Jeden Donnerstag probt der Chor von 18 bis 20 Uhr im „Haus Kontakt“ an der Scharnhornstraße 32 in Kasslerfeld.