Duisburg-hochheide. . Die Kneipe „Zum Laternchen“ an der Rheinpreußenstraße in Hochheide bekam vor 50 Jahren ihre Gaststättenkonzession. Das wird gefeiert.

Es soll eine ordentliche Sause werden, von der man in Hochheide noch lange spricht. Heute (Samstag, 21. April) feiert die Wirtin Sabrina Möller, dass für ihre Kneipe „Zum Laternchen“ vor 50 Jahren die Gaststättenkonzession erteilt wurde. Als Generalprobe hat sie unlängst mit Stammkunden und ihrem Team ihren 38. Geburtstag gefeiert, doch die Konzessionsparty an der Rheinpreußenstraße soll die Geburtstagsfete in den Schatten stellen.

Auf die Jubiläumsfeier freut sich die 38-Jährige schon sehr. „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft, eine Familie, das ist nicht einfach nur so dahergesagt.“ Denn viele Gäste seien dem Laternchen schon seit Jahrzehnten verbunden, obwohl die Pächter mehrfach wechselten. Erst seit zwei Jahren führt die Hochheiderin die Wirtschaft, hat vorher jedoch schon dort gearbeitet. „Zu uns kommen viele Familien, die zusammen mit drei Generationen abfeiern“, und das werde dieses Wochenende genauso sein.

Auch die letzten drei Generationen der Wirtsleute feiern zusammen die Konzession. Darunter der Hauseigentümer Markus Hirtz, der das Laternchen 2014 für zwei Jahre übernahm. „Die Kneipe brauchte einfach neuen Schwung“, sagt er. „Doch ich war nur eine Zwischenlösung“, räumt Hirtz ein, der hauptberuflich einen Elektroladen führt und die Hochheider Traditionswirtschaft gerne an seine frühere Angestellte Möller verpachtet hat. Weitere Wirte, die beim Jubiläum dabei sind, sind Walli und Jürgen Luthard, die das Laternchen zehn Jahre betrieben hatten. Inzwischen arbeiten sie für Sabrina Möller hinter der Theke.

„Leer stand die Kneipe noch nie“, sagt Jürgen Luthard stolz. Vor der Eröffnung sei sie ein Friseurladen gewesen, und der 66-Jährige schwelgt weiter in Erinnerungen: „Hier habe ich im zweiten Lehrjahr meinen ersten Rausch gehabt.“ Aus ganz Duisburg, aus Moers, Issum und für Events sogar aus Köln seien früher die Gäste angereist.

Solche Veranstaltungen gebe es weiterhin, ergänzt Sabrina Möller und schwärmt: „Wenn die Stimmung gut ist, dann ist Alarm im Hafen. Dann tanzen die Leute auf den Tischen und Bänken“, beim Tanz in den Mai, beim Sommerfest, Oktoberfest oder bei Halloween („Dann ist der ganze Laden eine große Gruft“) und „an Karneval ist hier immer Eskalation.“ Doch es gehe auch ganz vornehm. So seien die Gäste zu einem Gala-Abend mit Travestie alle mit Frack und Fliege oder im schönen Abendkleid erschienen.

„Wir stecken hier sehr viel Liebe rein,“ sagt die Chefin. Gerade das würden die Gäste honorieren, von jungen Erwachsenen bis zu Senioren. Dass man im Bier- und im Wintergarten rauchen kann, sei für viele natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt, auch dass bei schönem Wetter der Grill angefeuert wird. Hoch im Kurs stehe ebenfalls die Musik: Schlager von Helene Fischer, Beatrice Egli oder den Flippers schmettern aus den Lautsprechern, doch an speziellen Abenden auch Hard- und Deutschrock.

„Eine Institution im Stadtteil“

„Das Laternchen ist ganz wichtig für Hochheide, es ist eine Institution“, sagt Möller voller Überzeugung, und ihre Vorgänger stimmen zu. Denn gerade das Vereinsleben werde unterstützt. Eine Mannschaft trainiert dort Darts, zudem kommen ein Skatclub und eine Knobel-Gruppe. Ein Schalke-Fanclub trifft sich ebenso wie eine Altherren-Fußballmannschaft, aber auch Freundesgruppen, die sich Bärenbande, Wodkafrauen und einfach die Mädels nennen. Manchmal ist der Laden Bühne für eine Laientheatergruppe.

„Alle sind mir willkommen, ob Jung oder Alt“, wirbt die Wirtin. Die Stimmung anheizen wollen der Schlagersänger Frank Marin, die Travestiekünstlerin Joana und DJ Frank. Bei der Jubiläumsfeier will Sabrina Möller zusammen mit ihren Vorgängern so richtig auf den Putz hauen. Denn sie alle sind sicher: „Die Zeit vom Laternchen ist noch lange nicht abgelaufen.“

>>>Konzession am 20. April 1968

Die Konzession für die Kneipe „Zum Laternchen“ wurde am 20. April 1968 erteilt. Seither hat sie ihren Namen behalten. Benannt sein soll sie nach einer kleinen Laterne im Schrankraum. Gefeiert wird das heute ab 18 Uhr. Sabrina Möller hat die Wirtschaft am 1. Mai 2016 von ihrem früheren Chef und Hausbesitzer Markus Hirtz gepachtet.Weitere Informationen gibt es auf www.zumlaternchen.de.