Duisburg-Homberg. . Der „Rote Riese“ im Sanierungsgebiet Homberg-Hochheide steht zum Verkauf. Ein Makler aus Rheinland-Pfalz, der nicht genannt werden möchte, bietet das Gebäude mit zwanzig Stockwerken für 12,1 Millionen Euro an. Für rund 10,3 Millionen Euro ließ der Eigentümer mit Sitz am Bodensee das ehemalige Kun-Hochhaus von 2008 bis 2012 komplett sanieren. Über die Gründe für den Verkauf wollte ein Sprecher des Maklers auf Anfrage nichts sagen.

Der „Rote Riese“ im Sanierungsgebiet Homberg-Hochheide steht zum Verkauf. Ein Makler aus Rheinland-Pfalz, der nicht genannt werden möchte, bietet das Gebäude mit zwanzig Stockwerken für 12,1 Millionen Euro an. Für rund 10,3 Millionen Euro ließ der Eigentümer mit Sitz am Bodensee das ehemalige Kun-Hochhaus von 2008 bis 2012 komplett sanieren. Über die Gründe für den Verkauf wollte ein Sprecher des Maklers auf Anfrage nichts sagen.

Sicherheit als Verkaufsargument

In der Anzeige des pfälzischen Maklers werden Daten und Fakten zu dem Verkaufsobjekt an der Hanielstraße genannt: Wohnfläche 10.943 Quadratmeter, Grundstücksgröße 9.011 Quadratmeter, vermietbare Fläche 12.257 Quadratmeter, 144 Wohneinheiten, 20 Gewerbeeinheiten - zwei Wohnungsgrößen: 68 und 84 Quadratmeter jeweils mit Balkon bzw. Terrasse; Energieversorgung durch Fernwärme, Fahrradraum, zeitgemäße Ausstattung - moderne Fußbodenheizung, energiesparende Fenster, gehobene Ausstattungsqualität, seniorengerecht und barrierefrei. Zu diesem letztgenannten Punkt heißt es in dem Expose: „Die Eingangsbereiche und Wohnungen im Roten Riesen sind nahezu barrierefrei. Das ist nicht nur für ältere Menschen interessant. Denn barrierearme Wohnungen reduzieren die Sturz- und Unfallgefahr. Das kommt beispielsweise auch Familien mit kleinen Kindern entgegen. Ältere Menschen können in einem barrierearmen Wohnumfeld ihrem gewohnten Tagesablauf nachgehen und ein aktives und selbstbestimmtes Leben führen. Sicherheit durch Concierge Gemeinschaft, das bedeutet auch Sicherheit und Freundlichkeit.“

Folgende Einrichtungen für die Bewohner werden genannt: ein Concierge-Dienst, Ärzte im Haus,- eine Sozialstation der Caritas Duisburg, ein Gemeinschaftsraum, der Fahrradraum. „Durch guten Bus und Bahnverkehr ist alles sehr gut erreichbar“, heißt es weiter. Als monatliche Mieteinnahmen werden 54.583 Euro (Ist) beziehungsweise 74.500 Euro (Soll) genannt.

Bemerkenswert an der Anzeige ist, dass der Anbieter als Stellplatzart eine Tiefgarage nennt. Doch die zum Haus gehörende Tiefgarage ist marode, daher schloss sie die Stadt Duisburg vor Jahren aus Gründen der Verkehrssicherung. Seitdem sind Parkplätze für die Bewohner des Roten Riesen an der Hanielstraße eher Mangelware.

Für Klaus Radny, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl, ist diese Tatsache ein möglicher Grund für den Verkauf: „Die Immobilie „Roter Riese“ hat einen riesigen Mangel: Es gibt keine Parkplätze. Die entsprechende Tiefgarage ist durch die Stadt Duisburg geschlossen worden.“ Vor dem Haus gilt ein eingeschränktes Halteverbot, Mieter und Besucher könnten nur drei Minuten zum Aus- und Einladen parken. „Diese Parkzeit reicht nicht aus. Da sich aber hinter den Bäumen Politessen postieren, muss jeder Anfahrende ständig mit Verwarnungen rechnen. Die Stadt schließt die Tiergarage und kassiert dann auch noch bei den Haltenden ab“, so Radny weiter. „Diese Situation ist meines Erachtens nach auch der Grund für die nicht vollständige Belegung des Hauses.“

Radny bezweifelt auch, dass die baufällige Tiefgarage bei der geplanten Sprengung von zwei Hochhäusern an einem Tag im nächsten Jahr (wir berichteten) unbehelligt bleibt. Und: Bei dem jetzigen Verkauf gerate die Stadt Duisburg gewaltig unter Druck. Soll sie das Vorkaufsrecht wahrnehmen? Soll sie den Kaufpreis künstlich drücken und damit einen weiteren Prozess riskieren, so wie beim Verfahren um das nah gelegene Fromberger-Hochhaus? Radny fragt: „Gilt das Förderkonzept des Landes für das Sanierungsgebiet überhaupt noch?“ Diesen Sachverhalt will seine Fraktion in Kürze beim zuständigen NRW-Bauministerium in Düsseldorf klären.