Der Wasserspiegel sinkt täglich um mehrere Zentimeter. Der ASC Kruppsee und Gut Biss starten heute eine Rettungsaktion

Alarm an der Roos. Weil seit Wochen der Regen nur spärlich fällt, sinke der Wasserstand im Naturschutzgebiet Roos täglich um vier Zentimeter, teilt Volker Tauscher als Vorsitzender des Angel Sport-Clubs Rheinhausen mit. Deshalb sind heute Vormittag die Angler vom ASC und vom Nachbarverein Gut-Biss zum Abfischen im Einsatz.

Diese Aktion ist notwendig, weil auch in den nächsten Tagen keine nennenswerten Niederschläge zu erwarten seien. „Wir holen die großen Fischarten wie Brassen und Karpfen aus der Roos und setzen sie in den Rhein, wo sie hingehören”, sagt Tauscher. Diese Fischarten gelangen regelmäßig durch Hochwasser des Flusses in die Roos, wo sie häufig laichen und dann aber, weil der Pegelstand des Rheins abfällt, im alten Rheinarm gefangen sind.

Der ASC Kruppsee ist durch eine Haftungsklausel im neuen drei Jahre laufenden Pachtvertrag mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW bei drohender Austrocknung der Roos zum Abfischen verpflichtet. „Kommt der Verein dem nicht nach, ist eine Strafe bis zu 1500 Euro vorgesehen.”

Tauscher: „Wir sind aber mit dem Pachtvertrag zufrieden, weil er unserem Wunsch nach einer kurzen Laufzeit entspricht.” Laut Landesfischereigesetz sollen derartige Verträge zwölf Jahre laufen, eine Zeit, die der Planung eines kleinen Vereins wie dem ASC entgegen steht.

„Bei niedrigem Wasserstand zieht der Rhein uns das Wasser aus der Roos. Der Solestand des Grundwassers zwischen Flussbett und Roos ist nämlich ungefähr gleich”, erklärt Tauscher. „Und wir haben noch keine konkrete Erfahrung mit der Pumpe, die vor drei Jahren eingerichtet wurde.” Die Pumpe, so Achim Kruklinski von der Unteren Wasserbehörde, sei allerdings eingerichtet worden, „um die Roos mit Sauerstoff durch Frischwasser zu versorgen und nicht, um den Wasserstand zu halten.”

Die zehnprozentige Erhöhung der Pachtgebühr, die nun jährlich 565 Euro beträgt, nehme der ASC in Kauf, erklärte der Vorsitzende Tauscher.